Neues aus Kuba
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Vor 25 Jahren entstand das legendäre Album "Buena Vista Social Club". Die kubanische Gruppe feiert den Jahrestag ihres Albums mit einer Zwei-Disc-Sammlung von improvisierten und unveröffentlichten Songs.
Omara Portuondo und Compay Segundo vom Buena Vista Social Club (Bildquelle: DW © picture-alliance/United Archives/Kpa Publicity)
Die üblichen Geräusche von Musikern beim Aufwärmen: Gitarrenphrasen, Klavierläufe, um die Finger zu beugen; Studiogeschwätz. "OK, am Mikrofon", sagt Gitarrist Ry Cooder. "Cats, wir sind dran." Selbst im Monitor-Mix, ohne die Patina, die Nick Gold als Produzent der Aufnahme verleihen würde, macht die Darbietung des Vier-Akkord-Songs "Chan Chan" deutlich, dass an diesem Tag im März 1996 in den EGREM/Areito-Studios in Havanna etwas Besonderes geschah.
Die Studioaufnahmen sind nach sechs Tagen im Kasten. Das Album dazu wird einen Siegeszug um die ganze Welt antreten. Buena Vista Social Club verkaufte Millionen von Exemplaren, gewann einen Grammy und füllte die Carnegie Hall. Zwei Jahre später dreht der Filmemacher Wim Wenders, der mit Ry Cooder befreundet ist, einen Film über den berühmten Seniorenclub. Neben den Konzertausschnitten zeigt der Oscar-prämierte Film Studiosessions, Interviews mit den Musikern und immer wieder Szenen aus Havanna. Spätestens jetzt hat der Buena Vista Social Club einen wahren Kuba-Boom ausgelöst, das Album schießt in vielen Ländern an die Spitzen der Charts. Mit über acht Millionen Verkäufen ist Buena Vista Social Club das erfolgreichste Album des Genres Weltmusik. Zu den wichtigsten Solisten des Buena Vista Social Clubs gehörten Sänger Ibrahim Ferrer, Sänger und Gitarrist Compay Segundo, Sängerin Omara Portuondo, Pianist Rubén González, Sänger und Gitarrist Eliades Ochoa und Gitarrist Ry Cooder, der auch für die Produktion des Albums verantwortlich zeichnete.
González war so froh, ein gutes Klavier zur Verfügung zu haben, dass er er sich im Studio kaum davon getrennt hat. zu haben scheint. Er wirfvbelt durch "Mandinga" und wirft dabei Fragmente des russischen Liebesliedes "Ochi Chernye" ein; er improvisiert eine Descarga-Version einer panamaischen Bagatelle; er spielt eine ergreifende Version des Cancion "Siboney". Während der gesamten zweiten CD spielt er mit bemerkenswerter Bandbreite und Geläufigkeit, vor allem für jemanden, der aus der Übung ist und Ende 70 ist.
Neben Improvisationen, Proben und alternativen Takes gibt es auch einige vollwertige Songs, die oft von Compay Segundo dargebracht werden. Es ist atemberaubend zu hören, wie er "Saludo Compay" mit Eliades Ochoa im Duett durchspielt und ein perfektes Gitarrensolo hinzufügt. "Das ist ein großartiger Song", murmelt Cooder zu Gold. Dann legen die beiden Kubaner mit einer musikalischen Telepathie unaufgefordert mit "Descripción de un Sueño" los, einer leicht rassigen Trova. Das 25. Jubiläum des Albums erleben nicht mehr alle beteiligten Musiker - viele von ihnen schon damals im hohen Alter. Compay Segundo ist 2003 im Alter von 95 gestorben, Ibrahim Ferrer wurde 78 Jahre alt und starb 2005, Rubén González starb 2003 mit 84 Jahren. Alle haben noch eine späte Karriere genossen, denn im Zuge der Buena-Vista-Aufnahmen gab es auch diverse Soloplatten. Funfact: Ibrahim Ferrer erhielt 2000 einen Latino-Grammy als bester Nachwuchskünstler - mit 73!
Quellen: DW (https://t1p.de/69ls) FT (https://t1p.de/ihlh)
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Text: Leon Latozke
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