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Am 22. Juni 1993 wurde Mi tierra veröffentlicht. In einem Interview mit EFE in Miami anlässlich des Jubiläums erklärt Gloria Estefan, warum das Album immer noch einen besonderen Platz im ihrem Herzen hat.
Gloria Estefan im Musikvideo zu "Los años que me quedan", einem der größten Hits des Albums (Screenshot). (Bildquelle: 14ymedio © Na)
Mi tierra ist nach wie vor das Lieblingsalbum der kubanisch-amerikanischen Sängerin Gloria Estefan, die es auch 30 Jahre nach seiner Veröffentlichung als "ein kulturelles Projekt" bezeichnet, das sie zusammen mit ihrem Mann, dem Produzenten Emilio Estefan, für ihre Kinder gemacht hat.
"Es wurde gemacht, um Kuba lebendig zu halten und damit unsere Kinder ihre Wurzeln kennen", sagt Estefan in einem Interview mit der Nachrichtenagentur EFE in Miami anlässlich des dreißigjährigen Jubiläums eines Albums, das nicht das erste war, das sie auf Spanisch aufgenommen hat, aber das erste, das sie "nach dem Erfolg auf Englisch" auf Spanisch gemacht hat. "Es ist ein Projekt, das die Vielfalt der kubanischen Musik widerspiegelt, die so reichhaltig ist. Kulturell repräsentiert es Emilio und mich. Als Künstler war es der größte Beitrag, den wir zu dem geleistet haben, was wir sind. Diese Mischung (von Klängen) ist sehr real in uns", sagt die Sängerin, Komponistin und Schauspielerin. Mi tierra besteht aus 12 Titeln, die eigens für das Album geschrieben wurden, das am 22. Juni 1993 bei Epic Records, einem Label von Sony Music, veröffentlicht wurde, und enthält Boleros, Son Montuno, Chachachá und Danzón und schließt mit einer Conga Santiaguera. Seit 1993 wurden bis heute 19 Millionen Exemplare verkauft, sagt Gloria nicht ohne Stolz. "Ich bin mit kubanischen Klassikern aufgewachsen. Als wir Kuba verließen, konnte meine Mutter nur einen Koffer mitnehmen, aber meine Großmutter schickte mir Mangokompott, das es hier nicht gab, und in die Schachtel legte sie Platten von Olga Guillot, Celia Cruz, Cachao. Als ich ein Kind war, habe ich all diese Lieder gesungen, die mir viel bedeuteten", erzählt sie. Über den Entstehung von Mi tierra sagt sie, dass sie und ihr Mann, als sie "auf dem Höhepunkt ihres Erfolges" waren, davon träumten, der Welt zeigen zu können, warum sie afrokubanische Musik mit ihrer Musik vermischten. "Wir wollten etwas Neues machen, neue Lieder schreiben, aber Lieder, die so klingen, als wären sie in den 1940er Jahren geschrieben worden, im goldenen Zeitalter der kubanischen Musik, vor Castro. Das war unsere Idee." "Das Projekt begann sich zu entwickeln", so die 1957 in Havanna geborene Künstlerin, die im Alter von zwei Jahren nach Miami kam. "Wir wollen die Großen der kubanischen Musik einladen, deshalb sind Cachao (der 2008 verstorbene kubanische Musiker und Komponist Israel López), Arturo Sandoval, Paquito D'Rivera und Juanito Márquez, ein Komponist, der der absolute Meister der Gefühle war, dabei", erklärt sie. "Wir waren mit englischen Songs auf Welttournee, und als wir der Firma sagten, dass wir das machen wollten, hielten sie uns für verrückt, weil es eine amerikanische Firma war. Aber wir sagten: 'Wisst ihr, ihr müsst uns vertrauen'", erinnert sich die Sängerin von Miami Sound Machine. Gloria Estefan, eine der erfolgreichsten Künstlerinnen in der Geschichte der lateinamerikanischen Musik, sagt, dass der Titelsong "nach einer Idee von Emilio" geschrieben wurde und dann von dem kolumbianischen Komponisten Fabio Alonso Salgado, besser bekannt als Estéfano, abgerundet wurde. "Emilio sagte ihm, er wolle ein Lied darüber schreiben, wie es sich anfühlt, in dem Land zu sein, das man zurückgelassen hat. Ich möchte, dass es ein nostalgisches Lied wird, damit sich jeder Einwanderer irgendwo auf der Welt an die Gerüche und Geschmäcker erinnern kann", bat er, und sie setzten sich hin und schrieben das Lied. Die Sängerin erinnert sich daran, dass sie A toda máquina auf Spanisch mit Miami Sound Machine aufnahm, die nur zwei Lieder auf Englisch hatte: I Need A Man und Dr. Beat. "Ich habe schon lange vor all den Hits in Englisch auf Spanisch gesungen, also war es (mit Mi tierra) wie eine Rückkehr zu unserer ursprünglichen Idee und den Liedern, die wir hier auf Partys zum 15. Geburtstag, Hochzeiten, Taufen gespielt haben, aber mit neuen und eigenen Liedern." "Ich habe jeden Moment bei der Entstehung dieser Platte genossen", sagt sie. Auf die Frage, wie sie sich fühlt, wenn sie bedenkt, dass ihre Musik in Kuba immer noch offiziell verboten ist, antwortete sie: "Dieses Album war ein Liebesbrief an unser Land und eine Hand, die ich Kuba über diese 90 Meilen hinweg entgegenstreckte. Kuba ist immer noch sehr wichtig in unserem Leben, wir teilen etwas, das unser Erbe ist", erklärte sie. Vor kurzem wurde Gloria Estefan als erste Latina in die American Songwriters Hall of Fame aufgenommen. Das ist "etwas, das mir sehr viel bedeutet", sagt sie.
Quelle: 14ymedio (https://t1p.de/g6nqh)
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Text: Leon Latozke
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