Ungefähr zwei von fünf Kubanern haben einen Familienangehörigen, der außerhalb Kubas lebt. Mehr als dreiviertel dieser Auslands-Kubaner unterstützen ihre Familien auf der Insel mit regelmäßigen Geldzahlungen.
Wie aus einer kürzlich veröffentlichten Studie des kubanischen Zentrums für Bevölkerungsstudien (Centro de Estudios de Población y Desarrollo de la Oficina Nacional de Estadísticas e Información) hervorgeht, beschlossen von 2008 bis 2016 insgesamt 240.042 Kubaner aus acht Prozent der Haushalte des Landes dauerhaft (184.618) oder vorübergehend (55.424) außerhalb Kubas zu leben.
77% dieser Kubaner schicker ihren Familienangehörigen auf der Insel regelmäßigen Geld. Gut ein Drittel der Auslandskubaner hilft ihren Familien nicht nur mit Geld, sondern auch mit anderen Zuwendungen wie beispielsweise mit Mediamentlieferungen.
Die Studie macht keine Angaben dazu, wie viel Geld pro Jahr von Exil-Kubanern nach Hause überwiesen wird.
Die Beratungsfirma The Havana Cosulting Group (THCG) mit Sitz in Miami schätzte, dass die in den USA lebenden Kubaner im Jahr 2016 rund 3,4 Milliarden Dollar nach Hause geschickt haben. Von den rund 2,4 Millionen Kubanern, die nicht auf der Insel leben, wohnt der größte Teil in den Vereinigten Staaten.
Weitere Ergebnisse der Studie sind u. a. :
- Im Durchschnitt haben 38 Prozent der Kubaner über 15 Jahren Familienmitglieder in einem anderen Land. In Havanna steigt dieser Anteil auf 42 Prozent, in ländlichen Gegenden liegt er bei 28 Prozent.
- Kubaner vom Land verlassen ihre Heimat auch weniger häufig. Nur 10 Prozent der Kubaner, die sich sich zwischen 2008 und 2016 für ein Leben außerhalb Kubas entschieden haben, stammen aus ländlichen Regionen.
- Bei Personen, die sich seit 2008 für einen befristeten Aufenthalt im Ausland entschieden haben, überwiegen die Frauen, während sich die Männer überwiegend dafür entscheiden haben, dauerhaft außerhalb Kubas zu Leben.
- Fünfundsiebzig Prozent derjenigen, die sich für einen vorübergehenden Aufenthalt im Ausland entschieden haben, und 88 Prozent derjenigen, die sich für einen ständigen Aufenthalt entschieden haben, sind zwischen 15 und 49 Jahre alt. Achtzig Prozent haben einen mittleren oder höheren Bildungsabschluß.
- Als Grund ihr Land zu verlassen, nannten die meisten, 59 Prozent der Männer und 45 Prozent der Frauen, den Wunsch zur Verbesserung der wirtschaftlichen Situation.
Quellen: one.cu (http://t1p.de/1cex), THCG (http://t1p.de/ayae)