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Die kubanische Regierung wird nächste Woche mit Massenimpfungen mit zwei der Eigen-Vakzine beginnen, obwohl die klinischen Tests noch laufen. Bis August sollen 70% der Bevölkerung geimpft sein.
Kubaner beim Impfen (Bildquelle: Granma © Granma / Eduardo Palomares)
Kuba wird nächste Woche ein Massenimpfungsprogramm mit im Land entwickelten Vakzinen für Millionen von Einwohnern beginnen, um die gleichbleibend hohen Coronazahlen in den Griff zu bekommen, sagten Beamte am Freitag (7.)
Die Impfstoffe werden im Rahmen einer "Gesundheitsintervention" angewendet, wobei die Genehmigung für den Notfalleinsatz noch eingeholt werde, sagte Gesundheitsminister Jose Angel Portal Miranda in einer zweistündigen Präsentation im kubanischen Fernsehen mit den Wissenschaftlern, die die Impfstoffe entwickelt haben, und anderen Beamten. Portal Miranda räumte ein, dass die klinischen Studien der Phase III gerade erst beendet wurden und es noch an Informationen mangelt. Bei den Impfungen handelt es offiziell um eine großangelegte Praxisstudie. "Diese Intervention hat mehr Vorteile als Risiken für unser Volk ... und versetzt uns in die Lage, in einer Übergangsphase vorwärts zu kommen, bis wir die Impfstoffe anwenden können, wenn alle Daten vorliegen," sagte der Minister. "Das wird die Zahl der Kranken und Todesfälle verringern." Kuba ist das einzige lateinamerikanische Land, das über eigene Impfstoffe in einem fortgeschrittenen Entwicklungsstadium verfügt. Die Regierung will die beiden Vakzine Abdala und Soberana 02, deren Erprobung am weitesten fortgeschritten ist, nun in der Praxis testen, wie der Minister sagte. Die Impfkampagne soll in der Hauptstadt und den Provinzen Santiago de Cuba und Matanzas beginnen, so Miranda Portal weiter. Der Minister stellte einen Zeitplan vor, der nächste Woche in sieben Gemeinden Havannas - den am stärksten von COVID-19 betroffenen - beginnt, wo etwa 700.000 Bürger über 19 Jahren geimpft werden sollen. Von Juni bis August werden die Impfungen auf eine 1 Million weitere Bewohner der Hauptstadt ausgedehnt und abgeschlossen sein. Wie die Chefin der Arzneimittelbehörde, Olga Lidia Jacobo, erklärte, hoffe man darauf, im Juni beiden Impfstoffen eine Notfallzulassung erteilen zu können. Danach sollen dann alle Inselbewohner geimpft werden. Nach den Plänen der Regierung sollen bis Ende Juni bereits 22 Prozent der 11,2 Millionen Einwohner des Landes ihre erste Impfung erhalten haben. Bis Juli sollen dann 33 Prozent und bis August 70 Prozent der Menschen geimpft sein. Beim Impfstoffkandidaten Abdala ist die dritte und entscheidende Phase der klinischen Tests schon abgeschlossen. Die Ergebnisse werden aber noch ausgewertet. Bei Soberana 02 läuft die dritte Testphase noch bis Mitte Mai. Für beide Vakzine sind drei Impfdosen nötig. Portal Miranda sagte, dass zwischen Dezember 2020, als 3.675 bestätigte Fällen verzeichnet wurden, und April 2021, als 31.346 Fälle gemeldet wurden, die Patientenzahl um 750% zugenommen hat. Vergangenes Jahr gab es in Kuba immer wieder Gebiete, in denen wochenlang keine COVID-19-Patienten gezählt wurden, aber im Januar dieses Jahres, als die Grenzen geöffnet wurden und das gesellschaftliche Leben etwas flexibler wurde, begannen sich neue Varianten des Virus auszubreiten und die Coronazahlen stiegen im ganzen Land an. Bisher (Stand 8.5.) wurden auf der Insel insgesamt 114.912 COVID-19-Fälle bestätigt, 722 Menschen sind im Zusammenhang mit der Virusinfektion gestorben, 118 Patienten befinden sich auf der Intensivstation.
Quelle: YouTube/Mesa redonda (https://t1p.de/ng62)
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Text: Leon Latozke
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