Neues aus Kuba
Aktuelle Nachrichten und Meldungen, Analysen und Hintergrundinformationen
Die Afrikanische Riesenschnecke, gefährlicher Krankheitsüberträger und landwirtschaftlicher Schädling, breitet sich weiter auf der Karibikinsel aus. Bisher blieben nur die Provinzen Guantánamo und Cienfuegos verschont.
Die Afrikanische Riesenschnecke (Achatina fulica), hat sich bereits in 56 der 168 kubanischen Municipios verbreitet. Dies erklärte die stellvertretende Landwitschaftsministerin Idael Pérez vor einer Kommission des kubanischen Parlaments, das am Wochenende (20.) in Havanna tagte. Nur in den Provinzen Cienfuegos und Guantánamo seien bisher noch keine Riesenschnecken gefunden worden. Eine "multifaktorielle Arbeitsgruppe" sei derzeit tätig, die "es ermöglichen wird, ein Verfahren zu etablieren, um dieser Situation zu begegnen", wird Pérez von der Zeitung Granma zitiert. Als Ergebnis würden derzeit mehr als 11.000 Einrichtungen zwischen Saatbeeten, urbanen landwirtschaftliche Gärten und Aufzuchtanlagen überwacht. "Wir können sagen, dass die größten Auswirkungen nicht in den Kulturen, sondern in den Wohngebieten zu finden sind", so Pérez weiter. Sie betonte, wie wichtig es sei, eine systematische Überwachung durchzuführen und mehr Schulungen durchzuführen, sowohl für das Gesundheitspersonal und das Landwirtschaftsministerium als auch für die Bevölkerung, "wenn man bedenkt, dass sich die größte Anzahl solcher Schnecken in den Hinterhöfen der Häuser befindet". Die stellvertretende Ministerin sagte auch, dass "biologische und chemische Untersuchungen zur Bekämpfung des Schädlings durchgeführt werden", drängte aber darauf, "weiterhin dafür zu sorgen, dass in den am stärksten betroffenen Gebieten Kalklösung zur Verfügung steht, und die Bevölkerung Zugang zu dieser Substanz hat, damit die Verbreitung der afrikanischen Riesenschnecke eingedämmt werden kann". Zur Bekämpfung empfehlen die kubanische Experten die Schnecken zu verbrennen oder für 24 Stunden in eine 3-prozentige Kalklösung zu tauchen und dann zu vergraben. Die erwachsene Schnecke, die bis zu 30 cm lang werden kann, gilt laut Global Invasive Species Database als eine der schlimmsten Schadschnecken tropischer und subtroper Regionen. Seit 2000 zählt sie zu den 100 schädlichsten invasiven Arten der Welt. Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Achatschnecke, wie das Weichtier auch genannt wird, liegt an der Ostküste Afrikas. Sie bewohnt Gebiete, in denen es Regenwald gibt und die Luftfeuchtigkeit sehr hoch ist. In Kuba wurde sie erstmals 2004 erstmals 2014 in Kuba in der Gemeinde Arroyo Naranjo in Havanna entdeckt und hat seitdem. Sie gilt als eine der hundert "invasivsten" schädlichen Arten der Welt und wurde offenbar durch afrokubanische religiöse Praktiken eingeführt. Sie breitet sich sehr schnell aus und verdrängt in der Regel einen Teil der lokalen Fauna aufgrund ihrer großen Fortpflanzungsfähigkeit Sie legt bis zu sechsmal jährlich zwischen 50 und 300 Eier, die noch nach 9 Jahren schlüpfen können. Die Mollusken sind Zwischenwirte des Ratten-Lungenwurms (Angiostrongylus cantonensis), der beim Menschen eosinophile Meningoencephalitis hervorrufen kann, eine Hirnhautentzündung mit manchmal tödlichem Ende. Kubanische Wissenschaftler haben bei den Schnecken eine hohe Infektionsrate mit diesem Parasiten nachgewiesen. Ihrer Ansicht nach könnte dieser Parasit, der in Kuba seit mehreren Jahrzehnten existiert und von den meisten einheimischen kubanischen Weichtierarten übertragen wird, seine Übertragungshäufigkeit auf den Menschen durch eine größere Kompatibilität mit der eingeschleppten afrikanischen Riesenschnecke deutlich erhöhen.
Anzeige (G2)
| |
Letzte Meldungen
Text: Leon Latozke
Anzeige (G1)
(adsbygoogle = window.adsbygoogle || []).push({});
0 Kommentare
Ihr Kommentar wird veröffentlicht, sobald er genehmigt ist.
Antwort hinterlassen |
Dossiers
Mediathek
Anzeige (M2) Anzeige (G4) Archiv
nach Monaten
September 2024
|
|
|
Anzeige (G3) |