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Kurz vor einem geplanten Protestmarsch in Havanna ist die Vorsitzende der kubanischen Oppositionsgruppe "Damen in Weiß", Berta Soler, verhaftet worden.
Berta Soler. 2012 bezeichnete Associated Press sie als "eine der führenden Dissidenten Kubas" (Bildquelle: Yahoo © AFP/RONALDO SCHEMIDT)
Am Sonntag (30.) wurde die Anführerin der "Damen in Weiß", Berta Soler, verhaftet, als sie ihr Haus verließ, um am Gottesdienst in Havannas Stadtteil Miramar teilzunehmen.
Wie ihr Mann, der ehemalige politische Gefangene Ángel Moya, der Nachrichtenagentur AFP mitteilte, hätten Polizisten in Zivil Soler am Vormittag gemeinsam mit zwei weiteren Frauen der Bewegung sowie der Mutter eines inhaftierten 17-Jährigen auf dem Weg zur Kirche festgenommen. "Wie üblich" habe ihm die Polizei nicht gesagt, wohin sie seine Frau und ihre Mitstreiterinnen gebracht habe, so Moya weiter. Die Frauen wollten nach dem Gottesdienst im Zentrum Havannas einen Protestmarsch für die Freilassung von Inhaftierten durchführen, die während der landesweiten Proteste im vergangenen Juli gegen die schwere Wirtschaftskrise und damit einhergehenden Strom- und Lebensmittelknappheit, verfhatete worden waren. Bereits am Sonntag davor wurde Soler und mindestens 5 weitere Frauen verhaftet, als sie den Hauptsitz der Organisation in Havanna verließen. Sie wurden am nächsten Tag freigelassen. Die "Damen in Weiß" kündigten etwas mehr als einer Woche an, dass sie ihre sonntäglichen Proteste für die Freilassung der "politischen Gefangenen" nach einer durch die Pandemie erzwungenen Unterbrechung wieder aufnehmen würden. Festgenommen wurden jetzt neben Soler die beiden weiteren "Damen in Weiß"-Aktivistinnen Lourdes Esquivel und Gladys Capote sowie Bárbara Ferrat, deren Sohn Jonathan Torres, seit Juli immer noch ohne Gerichtsverfahren in Haft sitzt. Die Botschaft der USA in Havanna verurteilte die Festnahmen. "Das Regime sollte aufhören, Aktivistinnen und besorgte Mütter einzuschüchtern", erklärte sie auf Twitter und forderte die sofortige Freilassung der vier Frauen sowie aller anderen politischen Gefangenen. Die "Damen in Weiß" sind eine Gruppe kubanischer Frauen, die sich für die Beachtung der Menschenrechte in ihrem Heimatland einsetzen. Die Frauengruppe entstand 2003 als Zusammenschluss von Angehörigen und Lebenspartnern 79 regierungskritischer Journalisten, Oppositionspolitiker und Menschenrechtsaktivisten, die verhaftet und zu langjährigen Haftstrafen verurteilt worden waren. 2005 wurden die "Damen in Weiß" mit dem Sacharow-Preis des Europäischen Parlaments ausgezeichnet.
Quelle: EFE (https://t1p.de/vrjo7)
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Text: Leon Latozke
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