Blindem Passagier aus Havanna Asyl gewährt

Der junge Kubaner, der Mitte August als blinder Passagier von Havanna nach Miami kam, hat vor einem Einwanderungsgericht in den USA Asyl erstritten. Sein Anwalt rechnet damit, dass die US-Regierung dagegen in Berufung geht. 

Ein Einwanderungsrichter gewährte am Dienstag (24.) Yunier García Duarte, der als blinder Passagier im letzten Monat im Frachtraum eines Fleugzeugs von Havanna nach Miami floh, politisches Asyl. Am Mittwoch wurde er aus dem Gefangnis entlassen und konnte sich in Florida lebenden Familienangehörigen treffen. 

"Ich sehe das als Sieg für meinen Klienten und als Sieg für das unabhängige Rechtssystem, wo Richter Entscheidungen treffen können, unabhängig davon, was die Regierung will", sagte Wilfredo Allen, Garcias Anwalt gegenüber der Website OnCubaNews. 

Allen erwartet, dass die US-Regierung innerhalb der 30 Tage dauernden Einspruchsfrist gegen die Entscheidung des Richters Berufung einlegt.

Die letzte Anhörung Garcias fand am 11. September statt und dauerte 3 1/2 Stunden, in denen Allen darlegte, dass der 26-jährige Kubaner schwerweigende Folgen zu befürchten habe, wenn er nach Kuba zurückkehrt.

"Wenn er zurückgeschickt würde, müsste er wegen der Art und Weise, wie er Kuba verlassen hat, mit Verfolgung rechnen", erklärte  Allen. 

Die Anwälte der US-Regierung warfen Garcia Gesetzesbruch vor und argumentierten, dass Tausende Kubaner zurück nach Kuba geschickt würden ohne gefoltert oder getötet zu werden. 

"Garcia nahm mit seinem Job eine Vertrauensposition ein", hält Garcias Anwalt dagegen. Der junge Mann arbeitete im Frachtbereich des Flughafens von Havanna und hatte Zugang zu dem Maschinen. "Er hat dieses Vertrauen missbraucht. Unser Sachverständiger betonte, dass das in Kuba als Verrat gilt und dass ihm deshalb die Todesstrafe drohen könnte." so Allen weiter. 

Quelle: OnCubaNews (https://t1p.de/k6bz), Miami News (https://t1p.de/wdnq)