Neues aus Kuba
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Die kubanische Regierung blockiert Textnachrichten, die von mobilen Geräten verschickt werden und bestimmte Schlüsselwörter enthalten. Das behaupten bekannte kubanische Dissidenten in einem aktuellen Online-Artikel. In dem investigativen Bericht des News-Portal 14ymedio vom Samstag (3.) schreiben die Bloggerin Yoani Sanchez und der Journalist Reinaldo Escobar, dass SMS, die die spanischen Wörter für "Demokratie", "Menschenrechte" oder "Hungerstreik" enthielten, nicht beim Empfänger ankommen. Dasselbe gelte für Nachrichten mit dem Namen von Dissidenten. Eliecer Avida, Kopf der oppositionellen Jungendbewegung "Somos mas", der bei der Untersuchung beteiligt war, spricht von 30 identifizierten Wörteren, die die Blockade einer SMS nach sich ziehen. Möglicherweise gebe es mehr. "Wir dachten immer die Nachrichten fallen der Unfähigkeit des Providers zum Opfer. Dann beschlossen wir, gezielt Wörter zu überprüfen, die die Regierung stören." sagte er. "Und wir fanden heraus, dass nicht nur wir zensiert werden, sondern dass ganz Kuba betroffen" fügt er hinzu. "Das zeigt, wie verunsichert und paranoid die Regierung ist". Unklar sei, seit wann die Filterung aktiv ist. Das staatliche Telekommunikationsunternehmen ETECSA schweigt zu den Vorwürfen. Kuba hat die USA wiederholt beschuldigt, Telekommunikationsdienste zu nutzen, um die Regierung zu destabilisieren und unterstellt Sanchez und anderen Oppositionellen, sie stünden auf Washingtons Gehaltsliste. Reuters hat am Montag die Probe aufs Exempel gemacht. Erfolglos versuchte die Nachrichtenagentur Texte mit den Wörtern "Demokratie", "Menschenrechte" und "Yoani Sanchez" zu verschicken. Nachrichten mit den spanischen Wort für "Protest" kamen hingegen beim Empfänger an. Beim Absender wurden, die ins Nirwana geschickten Texte als "gesendet" markiert. Kuba hat sich spät auf die moderne Telekommunikation eingelassen. Mobile Telephone gibt es im sozialistischen Karibikstaat erst seit 2008, WiFi-Internetzugang erst seit letzem Jahr. Webseiten und Medien von Dissidenten, denen Unterstützung durch die USA unterstellt wird, sind in Kuba gesperrt. Kritische Nachrichtenportale wie El Nuevo Herald und El Pais dagegen können von kubanischen Surfen gelesen werden.
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Text: Leon Latozke
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