Neues aus Kuba
Aktuelle Nachrichten und Meldungen, Analysen und Hintergrundinformationen
Mit seiner Drohung will Trumps nationaler Sicherheitsberater Maduro schaden und Kubas dringend benötigte Erdölimporte erschweren. Ist Kuba für den Ernstfall gewappnet?
Der Nationale Sicherheitsberater des US-Präsidenten John Bolton hat Versicherungsfirmen und Reedereien, die an den Öllieferungen von Venezuela nach Kuba teilnehmen, gedroht.
In einem Tweet schrieb er: Die venezolanische Nationalversammlung hat nach dem Zusammenbruch des nationalen Stromnetzes die Aussetzung der Rohölexporte nach Kuba angeordnet. Versicherungsgesellschaften und Öltanker, die diese Gratis-Lieferungen nach Kuba ermöglichen, wurden notiert.
Seit Chávez' Zeiten bezieht Kuba erhebliche Mengen verbilligtes Erdöl aus Venezuela. Das Land übernahm damals die hilfreiche Rolle der untergegangenen UdSSR und ist auch zwei Jahrzehnte später noch Kubas zweitwichtigster Handelspartner nach China. Der sozialistische Karibikstaat ist zudem der nächstgelegene regionale Verbündete Venezuelas.
Die im Tweet ausgesprochene Drohung ist Teil der jüngsten Eskalation zwischen Venezuela und den Vereinigten Staaten, nachdem Washington nach der Amtseinführung von Nicolás Maduro zu seiner zweiten Amtszeit als Präsident eine neue Runde von Sanktionen gegen den staatlichen Energiekonzern PDVSA verhängte. Die USA hatten Ende Januar als erstes Land den Präsident der entmachteten Nationalversammlung von Venezuela (Asamblea Nacional), Juan Guaido als Interimspräsident anerkannt. Boltons Drohung soll die Verbindungen zwischen Kuba und Venezuela kappen und dient einem seiner Anliegen. Bereits im November hatte der nationale Sicherheitsberater in einer Rede Kuba, Venezuela und Nicaragua als "Troika der Tyrannei" bezeichnet, die bald zerfallen werde und deren Regierungen stürzen sollen. Trotz dieser Aktionen blieb Maduro bisher mit Hilfe Russlands an der Macht, das zusammen mit China, der Türkei und Bolivien die Haltung einnahm, dass er der legitime Präsident Venezuelas ist. Maduros Ollieferungen decken einen Großteil der Energieversorgung Kubas. Ihr Ausfall würde die Insel in eine tiefe Krise stürzen, zu dramatischen Sparprogrammen und zu einer großen Belastung für die Bevölkerung führen. Kuba sieht sich deshalb gezwungen, nach neuen Erdöllieferanten Ausschau zu halten, sei es seit 2017 Russland aber auch nach Algerien, Mexiko und Katar hat die kubanische Regierung ihre Fühler ausgestreckt. Kuba wappnet sich also schon jetzt für den Ernstfall - falls in näherer Zukunft gar kein Öl mehr vom Verbündeten Venezuela kommt.
Quelle: Oilprice.com (https://t1p.de/4th1)
Anzeige (G2)
| |
Letzte Meldungen
Text: Leon Latozke
Anzeige (G1)
(adsbygoogle = window.adsbygoogle || []).push({});
0 Kommentare
Ihr Kommentar wird veröffentlicht, sobald er genehmigt ist.
Antwort hinterlassen |
Dossiers
Mediathek
Anzeige (M2) Anzeige (G4) Archiv
nach Monaten
September 2024
|
|
|
Anzeige (G3) |