Botschaft in Havanna: USA kündigen Aufstockung des konsularischen Personals an

Die Vereinigten Staaten wollen ihr Botschaftspersonal zur Visabearbeitung in der kubanische Hauptstadt, das von Präsident Trump massiv reduziert wurde,  wieder aufstocken.

US-Botschaft in Havanna (Bildquelle: Cibercuba © Cibercuba)

Die Regierung von Joe Biden plant, die Zahl der Konsularbeamten, die in der US-Botschaft in Havanna Dienst tun, vorübergehend zu einem frühen Zeitpunkt zu erhöhen, um die Visabearbeitung für kubanische Antragsteller zu erleichtern, sagte ein hoher Beamter des Außenministeriums am Donnerstag (3.) - eine Maßnahme, der die unter dem früheren Präsidenten Donald Trump auferlegten Beschränkungen lockern würde.

Seit Ende 2017 arbeitet die Botschaft mit einem reduzierten Personalbestand, als der damalige Außenminister Rex Tillerson die Evakuierung der meisten Mitarbeiter aufgrund mehrerer gesundheitlicher Zwischenfälle anordnete, von denen US-Beamte und ihre Familien betroffen waren. Die Ursache für die gesundheitlichen Beschwerden, die als >>Havanna-Syndrom bekannt wurden, konnten bisher nicht geklärt werden. Die Trump-Regierung sprach von einem Angriff mit einer Schallwaffe und zog einen Großteil des Personals aus der Botschaft in Havanna ab. 

Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtete, teilte der stellvertretende US-Außenminister Brian A. Nichols dem Kongress mit, dass vorübergehend Konsularbeamte in die Botschaft in Havanna entsendet werden, um die Visabearbeitung dort zu verbessern. 

Er sagte, der Schritt sei eine erste Reaktion auf die Anweisungen von Präsident Joe Biden an das Außenministerium, das Personal in der Botschaft in der kubanischen Hauptstadt zu prüfen und zu planen, ein diplomatisches, konsularisches und zivilgesellschaftliches Engagement mit angemessener Sicherheit zu ermöglichen.

"Unsere oberste konsularische Priorität sind immer die US-Bürger, und die Botschaft in Havanna hat eine kleine konsularische Präsenz aufrechterhalten, um sich um alle Notfälle von US-Bürgern zu kümmern", sagte er.

Er sagte auch, dass die US-Regierung "Verständnis für die finanziellen und anderen Schwierigkeiten hat, die kubanische Bürger bei der Beantragung von US-Visa haben". 

"Wir prüfen, wann die Bedingungen eine Ausweitung der konsularischen Dienstleistungen zulassen", betonte er und erinnerte daran, dass die US-Botschaft in Georgetown, Guyana, der wichtigste Ort für die Bearbeitung von Einwanderungsvisa für kubanische Bürger ist.

Aus diesem Treffen ging auch hervor, dass das Weiße Haus einige Empfehlungen aussprechen will, um den bislang eingeschränkten Strom von Geldüberweisungen auf die Insel zu erleichtern.

Bereits im Juli 2021 hatte Biden das Finanzministerium und das Außenministerium gebeten, die Fragen zu Botschaftspersonal und Finanztransfers nach Kuba zu untersuchen und darüber zu berichten, wie Geldüberweisungen auf die Insel ermöglicht werden können.

Quelle: Cibercuba (https://t1p.de/nfbx1)