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Für den Angriff auf die kubanische Botschaft in Washington, den Havanna als terroristischen Akt bezeichnete, ist ein Kubaner verantwortlich, der in den USA Asyl sucht. Wie aus Gerichtsunterlagen hervorgeht, schoss er auf die Auslandsvertretung, weil er sie "erwischen wollte, bevor sie ihn erwischen".
Einschußloch in der José-Martí-Statue vor der kubanischen Bitschaft in Washington (Bildquelle: The Herald Bulletin © Andrew Hamik)
Wie US-amerikanischen Medien unter Berufung auf Associated Press (AP) berichten, handelt es sich beim dem Mann, der am frühen Donnerstagmorgen (30.) die kubanische Botschaft in Washington mit einem Schnellfeuergewehr angriff um den 42-jährigen Kubaner Alexandro A. , der in den USA politisches Asyl beantragt hat. A. wurde kurz nach den Gewehrsalven, den die kubanische Regierung als terroristischen Akt bezeichnete, von der Washingtoner Polizei in Gewahrsam genommen. Verletzte gab es keine.
Demnach durchbohrten die Kugeln die Bronzestatue von Jose Marti, dem kubanischen Schriftsteller und Nationalhelden, sowie die Säulen und die Fassade des Gebäudes an einer belebten Straße In Washingtons Stadtteil Adams-Morgan. Es gab mehrere Einschusslöcher im Glas um die Tür herum, die zu Rissen in den Scheiben führten und Glas und Holz von der Tür entlang des mit Marmor ausgelegten Innenraums des Eingangs verstreuten. Wie der kubanische Botschafter Jose Cabañas gegenüber AP erklärt, befanden sich zum Zeitpunkt der Schießerei sieben Personen in der Botschaft, hauptsächlich Sicherheitspersonal. An einem typischen seien Tag etwa 50 Personen anwesend, so der Botschafter weiter und gab zu bemerken, das die Schüsse in der Nähe der Stelle einschlugen, an der die Empfangsdame sitzt und wo sich ausländische Würdenträger und andere Besucher im Foyer versammeln. "Wäre dies mitten am Tag geschehen, hätte es ein Gemetzel gegeben", sagte Cabañas am Freitag, als er den Journalisten von The Associated Press den entstandenen Schaden erläuterte. Nach lokalen Medienberichten erzählte A. den Ermittlern, er sei in Kuba geboren und habe in der kubanischen Armee gedient, war 2003 nach Mexiko gezogen, bevor er einige Jahre später in den USA politisches Asyl beantragte. 2014 ging er zurück nach Kuba, um in einer Kirche zu predigen. Dort erhielt er dann Drohungen von Gruppen des organisierten Verbrechens, sagte er der Polizei. Wie es weiter heißt fuhr A., der seit mehreren Monaten in seinem Auto lebte und von Bundesstaat zu Bundesstaat zog, am Mittwoch nach Washington. Die Gerichtsunterlagen erklären, er habe die kubanische Botschaft angegriffen, "weil er sie kriegen wollte, bevor sie ihn kriegten, und bezog sich dabei auf die kubanische Regierung wegen der ständigen Bedrohungen durch die organisierte kubanische kriminelle Organisation". Die Polizei geht davon aus, dass A. mindestens neun Monate lang auf Rastplätzen und Parkplätzen geschlafen hat, weil er glaubte, dass kubanische Personen des organisierten Verbrechens hinter ihm her seien und er seine Familie schützen wollte. A. erzählte den Ermittlern, dass er in einer psychiatrischen Klinik behandelt worden sei, und seine Frau, eine Krankenschwester, habe ihm gesagt, er solle sich in Behandlung begeben, als er Stimmen in seinem Kopf hörte. Im März nach einem Besuch in einer psychiatrischen Einrichtung seien ihm Medikamente verschrieben worden, er habe aber "die Medikamenteneinnahme nicht vollständig eingehalten", hieß es in den Gerichtsunterlagen. Wie die US-Medien weiter berichten, kaufte sich A. in Texas eine Glock 19-Handfeuerwaffe, tauschte sie aber vor etwa einem Monat gegen eine AK-47 ein, weil er dachte, das Gewehr würde ihm einen besseren Schutz für seine Familie bieten. Er fuhr nach Washington, und als er am Donnerstagmorgen gegen 2 Uhr morgens in der Botschaft eintraf, begann er zu schreien und versuchte, eine kubanische Flagge anzuzünden, was ihm jedoch nicht gelang, hieß es in den Dokumenten. Nach den Gerichtsdokumenten nahm A. dann eine amerikanische Flagge und schrie weiter, dass er "ein Yankee" sei, bevor er das AK-47 aus seinem Auto holte und das Feuer auf die Botschaft eröffnete. Die Ermittler sicherten 32 Patronenhülsen von der Straße, auf der A. gestanden hatte. Als die Beamten eintrafen, fanden sie A. mit einer kubanischen Fahne in der Hand vor, auf der Schriftzüge standen und die mit einer ihrer Meinung nach als Brandbeschleuniger wirkenden Flüssigkeit übergossen war, und "brüllte unsinnige Aussagen", hieß es in den Gerichtsunterlagen.
Quelle: The Herald Bulletin (https://t1p.de/chok)
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Text: Leon Latozke
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