Neues aus Kuba
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Kathedrale von Havanna (Symbolbild vonDaniel Frey, Plaza Vieja1, Zuschnitt KUBAKUNDE, CC BY-SA 3.0 DE) Kubas stille Krise: Caritas international schlägt Alarm über die humanitäre Notlage auf der Karibikinsel während sich das Land unbeachtet im freien Fall befindet. Kuba befindet sich in einer tiefgreifenden humanitären Notlage, die kaum Beachtung findet. Die idyllischen Vorstellungen von weißen Stränden, Oldtimern und einer sozialistischen Utopie stehen zunehmend im Kontrast zur Realität eines katastrophalen wirtschaftlichen Niedergangs, wie von der langjährig in Kuba engagierten Hilfsorganisation Caritas international alarmiert wird. "Die Menschen leiden unter einer dramatischen Abwärtsspirale. Kuba befindet sich im freien Fall, ohne dass das international wirklich wahrgenommen wird", erklärt Oliver Müller, Leiter von Caritas international. Die bitteren Realitäten, die das Land durchlebt, sind alarmierend. Der sozialistische Pakt, der einst Nahrung, Gesundheit und Bildung versprach, erweist sich als brüchig. "Die Menschen leiden unter einer dramatischen Abwärtsspirale. Das sozialistische Versprechen wird nicht mehr eingehalten", so Müller gegenüber dem katholischen Multimediaportal Domradio. Die Versorgungskrise hat katastrophale Ausmaße angenommen. Treibstoffmangel lähmt nicht nur den Verkehr, sondern hat auch die Landwirtschaft zum Erliegen gebracht. Die Apotheken sind leer, und selbst staatlich bereitgestellte Lebensmittelrationen reichen kaum aus. Menschen stehen stundenlang an, um am Ende nur minimalste Mengen an Lebensmitteln zu erhalten - drei Kilo Reis für einen ganzen Monat.. Die Ursachen für diese humanitäre Tragödie sind laut Caritas vielschichtig. Drastische Treibstoffkürzungen seitens des sozialistischen Bruderstaates Venezuela haben nicht nur die Mobilität, sondern auch die Landwirtschaft lahmgelegt. Die geringen landwirtschaftlichen Erträge im vergangenen Jahr verschärfen die Nahrungsknappheit. Eine gescheiterte staatliche Finanzreform und das Unterdrücken von Protesten durch das Regime haben die Lage weiter verschärft. Kritik am System wird brutal unterdrückt, und Menschen, die für Veränderungen eintreten, werden eingeschüchtert oder verhaftet. Das Bild eines freundlichen Sozialismus verblasst angesichts der gnadenlosen Härte des Regimes. "Manchmal hält sich bei Kuba das Bild eines freundlichen, karibischen Sozialismus. Doch wer in Konflikt mit dem Regime gerät, muss die gnadenlose Härte und Unterdrückung des Systems spüren", erklärt Müller. Müller kritisiert auch das jahrzehntelange US-Embargo gegen Kuba. Dieses habe nicht nur politisch versagt, sondern verschärfe die humanitäre Krise zusätzlich. Eine Lockerung der Sanktionen wäre nicht nur aus humanitären Gründen angebracht, sondern auch politisch sinnvoll. Doch bisher sind entsprechende Signale ausgeblieben. Die Krise trifft auch den Tourismus, eine bedeutende Einnahmequelle des Landes. Während vor der Pandemie jährlich vier Millionen Touristen das Land besuchten, dürfte die Zahl in diesem Jahr auf rund 1,4 Millionen gesunken sein. Besonders bedenklich ist die massenhafte Flucht vor allem junger Kubaner ins Ausland. Über Nicaragua ist die Ausreise visumsfrei möglich, und in den letzten beiden Jahren haben etwa 500.000 Kubaner das Land verlassen - eine beträchtliche Anzahl bei einer Gesamtbevölkerung von rund elf Millionen. Die Lage in Kuba erfordert dringende Aufmerksamkeit und konkrete Maßnahmen. Eine internationale Wahrnehmung und Kooperation sind unerlässlich, um dieser humanitären Krise zu begegnen und den Menschen in Kuba dringend benötigte Hilfe zu bieten. Caritas international ist das weltweit tätige Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes e.V. (DCV) , des Wohlfahrtsverband der römisch-katholischen Kirche, und hilft nach Naturkatastrophen und in Krisengebieten, das Überleben der Menschen zu sichern. Caritas International hilft Betroffenen nach eigenen Aussagen unabhängig von deren Herkunft, Religion oder politischen Überzeugung. Ihat ihren Sitz in Freiburg. Im Jahr 2021 umfasste ihre weltweite Hilfe laut Jahresbericht insgesamt 641 Projekte in 77 Ländern, die gemeinsam mit lokalen Caritas-Organisationen, mit kirchlichen und säkularen Partnern sowie staatlichen Akteuren umgesetzt wurden. Quelle: Domradio (https://t1p.de/7p2ah)
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Text: Leon Latozke
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