"Wie Staub im Wind", der neueste Roman eines der erfolgreichsten und populärsten zeitgenössischen Schriftsteller Kubas handelt vom kubanischen Exil und ist jetzt auf spanisch erschienen.
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Leonardo Padura in seinem Haus in Mantilla, Havanna. (Bildquelle: El País © Yander Zamora / El País)
Spaniens größte Tageszeitung El País hat mit Padura über sein neuestes Werk gesprochen und das Blatt ist voll des Lobs: "Es ist großartig, nicht nur wegen seines Umfangs -650 Seiten-, sondern auch wegen seiner Handlung, seiner Inszenierung und auch wegen der gewaltigen Geschichte hinter den vom Erzähler geschaffenen fiktiven Charakteren, von denen einige von realen Fällen inspiriert sind, und denen er sehr nahe steht", heißt es in dem Artikel
Der Roman weißt Ähnlichkeiten mit Paduras eigenem Leben auf. So gibt es eine Figur namens Horacio, die dem Schwiegervaters des Schriftstellers sehr ähnelt, der ebenfalls Kuba 1960 verließ und nie zurückkehrte. Padura erklärte gegenüber El País, sein neuer Roman sei "eine mögliche Chronik des Schicksals einer Generation von Kubanern, die darunter litten sich zur Diaspora entschlossen zu haben, und auch unter der Entscheidung, im eigenen Land zu bleiben". Der Roman handelt in der Zeit von 1990 bis 2016 und thematisiert die verschiedenen Abschnitte der kubanischen Migration, insbesondere in die Vereinigten Staaten. Seine Protagonisten sind eine Gruppe von 12 jungen Leuten, die sich selbst "El Clan" nennen, darunter auch Kinder von kubanischen Regierungsbeamten und die Homosexuellen Irving und Joel. Was Padura interessiert, ist die Dokumentation des planmäßigen Verlassens, wie kommt es dazu, seiner Heimat den Rücken zu kehren, sei es mit einem Floß oder mit anderen heute gebräuchlicheren Mitteln. Der Schriftsteller sprach mit El País auch über seine eigene Entscheidung, in Kuba zu bleiben: "Aus verschiedenen Gründen haben viele Menschen beschlossen, in Kuba zu bleiben, eingesperrt in ihrem Schneckenhaus, wie die Figur der Clara. Und wir müssen sowohl die Gründe respektieren, die jemand hatte, um ins Exil zu gehen, als auch die Gründe, die andere haben, um zu bleiben". Padura erlangte internationalen Ruhm durch seine Detektivsaga um Teniente Conde zu der die vier Romane vom „Havanna Quartett“ ("Ein perfecktes Leben", "Handel der Gefühle", "Labyrinth der Masken", "Das Meer der Illusionen") sowie "Adiós Hemingway", "Nebel von gestern", "Der Schwanz der Schlange und "Die Durchlässigkeit der Zeit" gehören. Das "Havanna Quartett" bildet auch die Grundlage für die 2016 gedrehte Fernsehserie „Four Seasons in Havana“, die in deutscher Sprache bei Netflix zu sehen ist. Leonardo Padura und seine Frau, die kubanische Drehbuchautorin Lucia López Coll, haben dafür die Geschichten um Mario Conde neu strukturiert und ihnen einen kinematographischen Rahmen verpasst. |
Padura, der zu erfolgreichsten und populärsten zeitgenössischen Schriftstellern Kubas gehört, hat auf der Insel Tausende von Anhängern; in den offiziellen Medien, die in der Regel die internationalen Erfolge des Schriftstellers nicht erwähnen, findet sein Werk praktisch kein Echo.
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Taschenbuch: 672 Seiten
ISBN-10: 8490668612 ISBN-13: 978-8490668610 Größe und/oder Gewicht 14.8 x 4.4 x 22.5 cm Verlag: TUSQUETS (25. August 2020) Sprache: Spanisch |
Quelle: El País (https://t1p.de/uzzp)