Neues aus Kuba
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Beim Vergleich der aktuellen Coronazahlen in Kuba mit den Zahlen von Ländern, die bereits während der ersten Welle im April 2020 stark betroffen waren, zeigt sich, wie schwer wiegend die Lage auf der Insel derzeit ist. Während im Frühjahr 2020 in Kuba nur sehr wenige Coronainfektionen zu verzeichnen waren, hatte die erste Welle der Pandemie Länder wie z. B. Deutschland, Großbritannien oder die Vereinigten Staaten stark getroffen. Beim Vergleich der täglich neu bestätigten COVID-19-Fälle im 7-Tage-Durchschnitt pro Million Einwohner wird deutlich, dass sich Kuba derzeit in einen ähnlichen Lage befindet, wie diese Lander zu Beginn der Pandemie. Lag der entsprechende Höchstwert im April 2020 in den USA bei 96,62, in Großbritannien bei 71,74 und in Deutschland bei 69,99, meldet der Karibukstaat aktuell binnen einer Woche täglich durchschnittlich 81,18 Neuinfektionen pro 1 Million Einwohner. So warnte auch der kubanische Biologe Amilcar Perez Riverol, derzeit Post Doc in São Paulo, am Dienstag (23.) via Facebook: "Dieser Ausbruch ist sehr ernst". Auch der aktuelle Infektionsverlauf in Kuba stimmt bedenklich. So gab es bisher allein im Februar 18.605 bestätigte Fälle, 3.069 mehr als im Januar (15.536), der bisher der Monat mit den meisten Neuinfektionen im Land war. Mit 34.141 bestätigte Fällen wurden in diesem Jahr bereits die 2,8-fache der Anzahl der bestätigten Infektionen im gesamten Jahr 2020 gemeldet. Bis zum Ende des Februars wird die Zahl der bestätigten Fälle voraussichtlich mehr als dreimal so hoch liegen wie im gesamten vergangenen Jahr. Mit 88 Todesfällen ist der Februar zudem bereits jetzt der tödlichste Monat in Kuba seit Beginn der Pandemie. Im gesamten Januar waren auf der Insel 70 Todesfälle im Zusammenhang mit der Virusinfektion zu beklagen. Die Zahl der bisher im Februar gestorbenen COVID-19-Patienten übertrifft selbst die Zahl aller im Zeitraum von Mai bis Dezember 2020 gemeldeten Coronatodesopfer. In weniger als 2 Monaten wurde für das laufenden Jahr bereits mehr im Zusammenhang mit COVID-19 gestorbene Menschen registriert als im ganzen vergangenen Jahr. Insgesamt sind im laufenden Jahr bisher 158 Menschen gestorben während die kubanischen Behörden für März bis Dezember 146 Tote meldeten. Der Dekan der Fakultät für Mathematik und Informatik an der Universität von Havanna, Raúl Guinovart Díaz, hatte vor einiger gewarnt, dass der Höhepunkt der Pandemie in Kuba im Monat Februar erreicht werden würde. Gestern meldete die kubanische Regierung vier weitere Todesfälle durch das Coronavirus und 836 neue Infektionen, wobei mehr als die Hälfte der bestätigten Fälle (452) auf Havanna entfielen. Wenn man diese Zahlen zusammenzählt, hat die Insel bisher 46. 197 bestätigte Fälle und 304 Todesfälle seit dem Ausbruch der Gesundheitskrise im März 2020. Quellen: Our World in Data (https://t1p.de/cz8k), Facebook (https://t1p.de/vnyw), Diario de Cubas (https://t1p.de/fc35)
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Text: Leon Latozke
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