Neues aus Kuba
Aktuelle Nachrichten und Meldungen, Analysen und Hintergrundinformationen
Kuba validiert in klinischen Tests ein Serum, das das Immunsystem allgemein stärkt, aber nicht als Heilmittel gegen das Coronavirus speziell wirkt. Bei positiven Ergebnissen, soll es auf der Insel zur Therapie von COVID-19-Patienten eingesetzt werden.
Das Zentrum für Gentechnik und Biotechnologie entwickelte den CIGB 2020-Immunpotentiator (Bildquelle: Prensa Latina © Prensa Latina)
Der vom Zentrum für Gentechnik und Biotechnolgie (Centro de Ingeniería Genética y Biotecnología - CIGB) in Havanna entwickelte Impfstoff wurde CIGB 2020 Immunopotentiator genannt und wird in Kuba bereits bei COVID-19-positiven Patienten und bei Freiwilligen, bei denen der Verdacht einer Infektion besteht, angewendet.
Dies berichtet die staatliche kubanische Presseagentur Prensa Latina in einem Artikel vom Mittwoch (15.), weist aber darauf hin, dass der Impfstoff kein Heilmittel für die Krankheit darstelle, sondern das Immunsystem stärke, das für die Überwindung aller infektiösen Erreger im Körper unerlässlich ist. In der Sendung Mesa redonda im kubanischen Fernsehen kündigte Gerardo Guillén, Direktor für biomedizinische Forschung am CIGB an, der Impfstoff werde "bald für Patienten mit COVID-19 verfügbar sein". Ein kritischer oder gar tödlicher Verlauf der Krankheit könne verhindert werden "wenn es uns gelingt, die angeborene Immunität in der Bevölkerung und bei denjenigen, die positiv auf das Virus reagieren, zu stärken", so Guillén weiter. Die Ergebnisse der klinischen Studie, die im Militärkrankenhaus Luis Díaz Soto durchgeführt wurde, zeigen, dass das Präparat sowohl die Moleküle auf der Oberfläche der Zellen des Immunsystems als auch die Übertragung der internen Signale des Systems stimuliert, die mit der Stärkung der angeborenen Immunität zusammenhängen. Kuba hat bis zum Mittwoch insgesamt 814 Patienten mit Coronavirus und 24 Todesfälle gemeldet (https://t1p.de/749a). 151 Personen wurden nach ihrer Genesung von der Krankheit entlassen. 2.466 Patienten sind derzeit in epidemiologischer Überwachung und 6.572 Personen werden zu Hause beobachtet. Mehr umstrittene Mittel
Letzte Woche kündigten die Gesundheitsbehörden der Insel an (https://t1p.de/9sr0), dass die gesamte Bevölkerung das homöopathische Mittel Prevengho-vir zur Behandlung des Coronavirus erhalten werde, obwohl es keine wissenschaftliche Grundlage gibt, die die Wirksamkeit dieser Art von Medikamenten beweist.
Prevengho-vir war nicht die einzige von der Insel-Regierung angekündigte umstrittene medizinische Maßnahme. Die Niederlassung von BioCubaFarma in Santiago de Cuba warb kürzlich für ihre Anamu-Tabletten, die seit 2010 bei Krebs- und AIDS-Patienten angewendet werden, für Patienten mit Coronavirus, auch ohne wissenschaftliche Grundlage zur Unterstützung einer COVID-19-Behandlung (https://t1p.de/9xqy). Auch Interferon, ein weiteres Medikament, von dem die Gesundheitsbehörden der Insel behaupten, dass es bei Patienten mit dem Virus wirksam sei, ist in der Branche umstritten. Nach einer Studie (https://t1p.de/n98p) unter der Leitung von José Ordovás-Montañés, Forscher am Bostoner Kinderkrankenhaus und an der Harvard Medical School, konnte bisher nicht überprüft werden, ob dieses Medikament bei Patienten wirklich hilft, ihre Situation verschlechtert oder einfach nichts bewirkt.
Quellen: Prensa Latina (https://t1p.de/6idr), Time24News (https://t1p.de/n98p)
Anzeige (G2)
| |
Letzte Meldungen
Text: Leon Latozke
Anzeige (G1)
(adsbygoogle = window.adsbygoogle || []).push({});
0 Kommentare
Ihr Kommentar wird veröffentlicht, sobald er genehmigt ist.
Antwort hinterlassen |
Dossiers
Mediathek
Anzeige (M2) Anzeige (G4) Archiv
nach Monaten
Oktober 2024
|
|
|
Anzeige (G3) |