Neues aus Kuba
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Kuba befindet sich aktuell in der schwersten Gesundheitskrise seit den 90er Jahren. Nach einem Hilfsersuchen des kubanischen Gesundheitsministeriums stellt Caritas International 200.000 € bereit. Das Hilfswerk rechnet mit dramatisch steigenden Todeszahlen auf der Insel und ruft dringend zu Spenden auf.
(Bildquelle: Vaticannews © )
Aufgrund der in den vergangenen Wochen außergewöhnlich stark gestiegenen COVID-19-Infektionszahlen in Kuba wird Caritas international, das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, in einem ersten Schritt 200.000 Euro für auf der Insel dringend benötigte Schutzausrüstung wie OP-Masken und Einwegkittel sowie medizinische Hilfsmittel wie sterile Handschuhe, Katheter, Spritzen und Kanülen bereitstellen.
Vorausgegangen war diesem Schritt ein Hilfsersuchen des kubanischen Gesundheitsministeriums an die Caritas Kuba. Kuba befindet sich nach Caritas-Einschätzung aktuell in der schwersten Gesundheitskrise seit den 90er Jahren. Die Organisation befürchtet aufgrund der akuten Unterversorgung mit Medikamenten und medizinischen Hilfsmitteln der unmittelbar bevorstehende Zusammenbruch des Gesundheitssystems. Die Hilfsgüter sollen über Krankenhäuser, Apotheken und Arztpraxen verteilt werden. Da der Bedarf deutlich größer ist als die bislang zur Verfügung stehenden Gelder, ruft Caritas international dringend zu Spenden auf. Die Hilfsorganisation sieht Kubas traditionell sehr gut aufgestellte kubanische Gesundheitssystem in einer tiefgreifenden strukturellen Krise der Unterversorgung mit medizinischen Gütern, Nahrungsmitteln und Gütern des alltäglichen Bedarfs. Während die ersten Corona-Wellen auf Kuba noch recht glimpflich und kontrolliert verlaufen sind, ist seit Juni 2021 ein steiler exponentieller Anstieg der Infektionszahlen zu verzeichnen. Kuba meldete am Freitag (16.) 6460 Neuinfektionen und 65 Corona-Tote. Am schwersten betroffen ist die Provinz Matanzas mit dem Touristenort Varadero, wo die 7-Tage-Inzidenz bei mehr als 750 pro 100.000 Einwohnern zu Beginn der vergangenen Woche lag. Die Regierung hatte vergangene Woche bereits die Henry Reeve-Hilfsbrigade entsandt, die eigentlich medizinisch-humanitäre Einsätze im Ausland leistet. Bei einer weiteren Ausbreitung der Infektion ist angesichts der demographischen Situation Kubas (20,4% der Bevölkerung über 60 Jahre - in Deutschland 22,2%), mit dramatisch ansteigenden Todeszahlen zu rechnen. Die Ansteckungsrate wird Prognosen zufolge zumindest im Juli und August noch unaufhaltsam steigen. Caritas international, das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, hat in den 90er Jahren wesentlich zum Aufbau der Caritas Kuba beigetragen. Deren Arbeitsschwerpunkte liegen derzeit im Bereich der Altenarbeit, der Behindertenarbeit und in der humanitären Hilfe. Die katholische Kirche Kubas und ihre Caritas sind der einzige zivilgesellschaftliche Akteur mit einem landesweit operierenden Netz von Ehrenamtlichen. Caritas international bittet um Spenden unter dem Stichwort "Kuba":
Quellen: Caritas (https://t1p.de/poea), SZ (https://t1p.de/8hic)
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Text: Leon Latozke
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