Neues aus Kuba
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Eine weitere kubanische Medizinbrigade kommt einem europäischen Land in der Coronavirus-Pandemie zu Hilfe. Die kubanische Gewerkschaft für Gesundheitsfachberufe erklärt, fast ein halbe Million Weißkittel stünden bereit, anderen Ländern notfalls zu helfen.
Kubanische Ärzte und Pfleger vor ihrer Abreise nach Andorra (Bildquelle: France24 © AFP)
Am Samstag (29.) entsandte Kuba ein weiteres Team aus Ärzten und Pflegern, um die Alte Welt im Kampf gegen das Coronavirus zu unterstützen. Nachdem vor einigen Tagen bereits eine 53-köpfige Medizin Brigade in Italien angekommen sind, schickt die Karibikinsel nun eine Medizinbrigade aus 39 Fachkräften nach Andorra. Dies berichten mehrere Tageszeitungen unter Berufung auf die französische Nachrichtenagentur AFP.
Der kleine Fürstentum in den Pyrenäen erhält die medizinische Hilfe aus der Karibik nachdem die Gesundheitsbehörden in Andorra vier Todesfälle und insgesamt 308 bestätigte Fälle aufgrund des Coronavirus-Ausbruchs gemeldet haben. "Nur die Solidarität unter den Völkern kann wirksam sein, um das Coronavirus weltweit zu bekämpfen", sagte Marcia Cobas, Kubas stellvertretende Ministerin für öffentliche Gesundheit, gegenüber der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua. In den vergangenen zehn Tagen hat Kuba über 850 Ärzte und Krankenpfleger in andere Länder entsandt, um zur Bekämpfung des Coronavirus beizutragen. Neben Italien und Andorra erhielten auch elf lateinamerikanische und karibische Staaten Unterstützung durch den Inselstaat. Der Export medizinischer Dienstleistungen ist mit einem Umsatz von 5,6 Milliarden Euro im Jahr 2018 eine der wichtigsten Devisenquellen Kubas, gefolgt vom Tourismus, der nach der Schließung der Grenzen infolge der Coronakrise vollständig zum Erliegen gekommen ist. Vergangenes Jahr wurden die kubanischem Arztemissionen unter anderem von den USA und Brasilien wegen der angeblich sklavenähnlichen Bedingungen, unter denen die medizinischen Mission der Insel im Ausland stattfinden, scharf kritisiert. Das Büro für Demokratie, Menschenrechte und Arbeitsfragen (Bureau of Democracy, Human Rights and Labor Affairs - DRL) des US-Aussenmeinisteriums hat erst kürzlich andere Ländern dazu aufgefordert, desh auf medizinische Hilfe aus Kuba zu verzichten. Das Medizinteam aus Kuba ist Teil internationalen Henry-Reeve-Kontingent von Ärzten, die auf Katastrophensituationen und schwere Epidemien spezialisiert sind, das 2005 vom damaligen Oberbefehlshaber Fidel Castro gegründet wurde, um den Amerikanern nach der Zerstörung der Stadt New Orleans durch den Hurrikan Katrina Gesundheitsdienste zur Verfügung zu stellen, was von der Regierung George W. Bush abgelehnt wurde. Santiago Badia, Generalsekretär der kubanischen Gewerkschaft der Beschäftigten im Gesundheitswesen, sagte gegenüber Xinhua, dass bisher 45 Länder die karibische Nation um Unterstützung angesichts der Coronavirus-Epidemie gebeten haben. "Fast eine halbe Million Weißkittel auf dieser Insel sind bereit, ihre erfahrene und helfende Hand Nationen in Not zu reichen", sagte er. "Genauso, wie wir gegen Ebola in Afrika oder Cholera in Haiti und anderen Orten angesichts von Naturkatastrophen arbeiten, werden wir dies in jedem Gebiet tun, das unsere Hilfe braucht", erklärte der Gewerkschafter in einer Erklärungen gegenüber der staatlichen kubanische Nachrichtenagentur Prensa Latina. Derzeit arbeiten mehr als 28.000 kubanische Gesundheitsfachkräfte im Rahmen bilateraler Abkommen mit mehr als 60 Ländern im Ausland. Anfang dieses Monats nahmen kubanische Ärzte auch an einer humanitären Operation teil und beantworteten damit eine Anfrage der britischen Regierung, ein Kreuzfahrtschiff mit fünf Passagieren, die positiv auf COVID-19 getestet worden waren, auf der Insel auszuschiffen, damit sie in ihr Land zurückgeführt werden konnten.
Quelle: France24 (https://t1p.de/2l7u), Xinhua (https://t1p.de/p7id), Prensa Latina (https://t1p.de/q7cl)
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Text: Leon Latozke
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