Neues aus Kuba
Aktuelle Nachrichten und Meldungen, Analysen und Hintergrundinformationen
Je nach dem Verhalten der Bevölkerung und der Wirksamkeit der von der Regierung verhängten Anti-Corona-Maßnahmen erwarten die kubanischen Mathematiker auf dem Höhepunkt der Epidemie zwischen 1000 und 4500 Infizierte auf der Insel.
Dr. C. Raúl Guinovart Díaz, Dekan der Fakultät für Mathematik und Informatik der Universität Havanna (Bildquelle: YouTube © Mesa Redonda / YouTube)
Kubanische Mathematiker rechnen damit, dass der Höhepunkt der Coronavirus-Epidemie auf der Insel in der ersten Maihälfte erreicht wird.
"Während des gesamten Monats April werden wir in der Zahl der Fälle wachsen, und wir werden in der gleichen Intensität weiter wachsen, in der die Kontakte zwischen gesunden und kranken Menschen aufrechterhalten werden", sagte Dr. C. Raúl Guinovart Díaz, Dekan der Fakultät für Mathematik und Informatik der Universität Havanna, am Donnerstag (9.) im kubanischen Fernsehen in der Sendung Mesa Redonda (https://t1p.de/gmlw). "Die einzige Möglichkeit, diese Pandemie zu stoppen, besteht darin, zu Hause zu bleiben und, falls man doch nach draußen gehen muss, Kontakt zu vermeiden." Denn einer der wichtigsten und unkontrollierbarsten Faktoren dieser Pandemie sei die Zahl der Menschen, die ohne Symptome aber infiziert sind, erklärte der Professor. Der tatsächliche Höhepunkt der Infektionen in Kuba könne sich zum Guten oder zum Schlechten wenden, und ist abhängig von der Gewissenhaftigkeit und dem Verantwortungsbewusstsein der Menschen den Maßnahmen, die die Regierung anwendet um sicherzustellen, das die Menschen ihre Wohnung so wenig wie möglich verlassen, sagte Guinovart, und wies mehrfach darauf hin, dass der Verlauf der Kurve durch menschliches Handeln beeinflusst werden könne. Die Berechnungen erwarten bei einem günstigen Verlauf ein Maximum von etwa 1000 Infizierten ungefähr am 1. Mai. Bei einem mittleren Epidemieverlauf liegt das Maximum von ca. 2000 Infizierten um dem 10. Mai. Von einem Maximum von ungefähr 4500 Infizierten Mitte Mai gehen die Mathematiker bei einem kritischen Verlauf aus.
Modell des Epidemieverlaufs in Kuba (Bildquelle: 5 de Septiembre © Na)
"In der ersten Maihälfte ist am wahrscheinlichsten, aber es kommt darauf an. Wir haben einen Monat Zeit zum Handeln und für die Mitwirkung der Bevölkerung. Hier geht es um alle, wir können nicht nur sagen, dass die Menschen zu Hause bleiben sollen, sondern es muss auch entsprechende Anstrengung seitens der Einrichtungen geben, die die Lebensmittelversorgung sicherstellen", gab der Experte zu bedenken. Guinovart betonte die Wichtigkeit der Beziehung zwischen gesunden und infizierten Menschen, vor allem wenn sie asymptomatisch sind, für seine Berechnungen. "Die Interaktion zwischen diesen beiden Gruppen ist die Ursache für die Ausbreitung der Krankheit. Ob die Zahl der Kranken wächst, hängt von der Interaktion zwischen den Gruppen der Gesunden und der Kranken ab, daher ist es wichtig, die Ketten zu durchtrennen", erklärte der Dekan. Dabei sei nicht nur "Social Distancing" wichtig, sondern auch die Identifizierung von COVID-19-positiven aber asymptomatischen Personen, um diese zu isolieren und von Kontakt mit anderen Menschen abzuhalten. "In keinem Land der Welt hat man die Epidemie schnell unter Kontrolle gebracht", sagte er. Die ersten COVID-19-positiven Patienten in Kuba wurden am 11. März gemeldet. Bislang gibt es 15 Todesfälle und insgesamt 515 Infizierte.
Quelle: YouTube (https://t1p.de/gmlw)
Anzeige (G2)
| |
Letzte Meldungen
Text: Leon Latozke
Anzeige (G1)
(adsbygoogle = window.adsbygoogle || []).push({});
0 Kommentare
Ihr Kommentar wird veröffentlicht, sobald er genehmigt ist.
Antwort hinterlassen |
Dossiers
Mediathek
Anzeige (M2) Anzeige (G4) Archiv
nach Monaten
September 2024
|
|
|
Anzeige (G3) |