Neues aus Kuba
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Nach Auftritten in Lörrach und der Schweiz kommt eines der bedeutendsten kubanischen Tanzensembles jetzt nach Bochum und Ludwigsburg.
Danza Contemporánea de Cuba (Bildquelle: Prense latina © )
Der Burghof in Lörrach war am 6. Dezember Schauplatz eines einzigartigen Auftritts des Ensembles Danza Contemporánea de Cuba. Wie die kubanishe Website Prensa Latina berichtet, hat das Ensemble bereits am 30. November sowie am 1. und 3. Dezember im Theater Winterthur in Zürich erfolgreiche Vorstellungen gegeben.
In diesen Tagen wird die Gruppe unter der Leitung von Miguel Iglesias abwechselnd in der Schweiz und in Deutschland auftreten, darunter Bochum (9.12,) und Ludwigsburg (17. und 18.12.) bevor sie auf Europatournee geht. Danza Contemporánea de Cuba tanzt nach einem Rhythmus, der Kuba heißt, eine explosive Mischung aus zeitgenössischer Avantgarde und lateinamerikanischer Sinnlichkeit, eine Kompanie voller Überraschungen. Die 24 Tänzer des Ensembles bringen neben ihren Nationalstolz auch ein fragendes, forschendes Verhältnis zu ihrer Tradition mit, das nicht frei von Brüchen ist. Ramiro Guerra, ehemaliges Mitglied der berühmten Compagnie von Martha Graham, gründet die Kompanie 1959, im Jahr von Fidel Castros Revolution und im gleichen Jahr wie das Nederlands Dans Theater. Ihm gelang im Repertoire der Conjunto Nacional de Danza Moderna eine einzigartige kubanische Verschmelzung von modernem amerikanischem Theater, afro-karibischen Tanzstilen und klassischem europäischem Ballett. Zwischenzeitlich trägt das Ensemble den Namen Danza Contemporánea de Cuba (DCC), ist mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden und wird von Miguel Iglesias Ferrer geleitet. Alle Tänzerinnen und Tänzer des Ensembles sind in der großen Ballett-Tradition Kubas ausgebildet, die sie mit modernen europäischen und lateinamerikanischen Stilen beständig erweitern. In "Consagracíon" trifft afrokubanischer Tanz auf Igor Strawinsky. Zur revolutionären Partitur von "Le Sacre du Printemps" erfüllte sich 2018 ein lang gehegter Traum: Die Choreografie von Christophe Béranger und Jonathan Pranlas-Descours ist tatsächlich die erste in Kuba entstandene Version dieses epochalen Balletts. Beide Choreografen stammen aus der modernen europäischen Szene, ihr "Frühlingsopfer“ konzentriert sich ganz auf die Körper und deren wilde Kraft. Hier steht nicht die auserwählte Jungfrau im Mittelpunkt, sondern mit ihr gemeinsam rebelliert das Kollektiv, es opfert sich mit ihr. Die Worte "Staub, Worte, Schatten, Nichts" fand George Céspedes in einem alten persischen Gedicht über die Vergänglichkeit alles Irdischen. Sein Tanzstück »"olvo, palabras, sombras, nada" entstand zum 100. Todestag des Komponisten Camille Saint-Saëns. Auszüge aus dessen Requiem und der "Danse Macabre" konfrontiert der führende moderne Choreograf Kubas mit seinen typisch strengen, linearen Strukturen. Der Dialog zwischen kubanischem Intellekt und klassisch-romantischer Musik beschwört eine vollkommen eigene Faszination herauf.
Quelle: Granma (https://t1p.de/wik)
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Text: Leon Latozke
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