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In seiner Videoansprache bei der 75. Generaldebatte der UN-Vollversammlung verurteilte der kubanische Staatspräsident die katastrophalen wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen des Kapitalismus für die Schwächsten in der Corona-Krise.
Sitzungssaal der UN-Vollversammlung (Bildquelle: Wikimedia © Patrick Gruban, CC BY-SA 2.0, Wikimedia Commons)
Der Kapitalismus verschlimmert nach Ansicht des kubanischen Präsidenten Miguel Díaz-Canel die Folgen der Corona-Pandemie. Die multidimensionale Krise, die der Kapitalismus ausgelöst habe, demonstrieret deutlich den grundlegenden Systemfehler, "die äußerst entmenschlichte Politik der Diktatur des Marktes", sagte er am Dienstag (22.) in einer Videoansprache bei der 75. Generaldebatte der Vollversammlung der Vereinten Nationen.
Das Virus unterscheide zwar nicht zwischen arm und reich, seine katastrophalen wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen bekämen auf der ganzen Welt aber die am meisten gefährdeten Menschen am stärksten zu spüren. Die "verheerenden wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen werden unter den am meisten gefährdeten Menschen tödlich sein, die mit dem geringeren Einkommen in der unterentwickelten Welt und in den Armutsvierteln der großen Industriestädte leben", so Diaz-Canel. Der kubanische Präsident rief zu einer Reform der UNO auf. Er drängte sie dazu, "den gerechten Kampf gegen die unbezahlbaren Auslandsschulden". Die sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie bedrohen das Überleben der Völker des Südens, so Diaz-Canel weiter Diaz-Canel sagte, das kubanische Gesundheitssystem sei trotz der US-Sanktionen bereit, mit der Pandemie fertig zu werden. Bislang hat Kuba 5222 COVID-19-Infektionen und 117 Todesfälle im Zusammenhang mit der Virusinfektion gemeldet. Nach Medienangaben (https://t1p.de/91mk) hat das Land mit 7,5 Ärzten pro 1.000 Einwohner die höchste Ärztedichte der Welt. Die medizinische Versorgung ist für Kubaner kostenlos. Diaz-Canel betonte die Hilfe, die kubanische Medizin-Brigaden im Kampf gegen die Pandemie leisteten. Kuba unterstütze Hilfesuchende, "indem über 3.700 Mitarbeiter in 46 Ärztebrigaden in 39 Länder und Territorien geschickt wurden, die von COVID-19 betroffen sind", sagte er. Die USA kritisierte der Präsident heftig und sprach von einem "ausgesprochen aggressiven und moralisch korrupten System, das den Multilateralismus verachtet und attackiert, sich der finanziellen Erpressung gegenüber UN-Agenturen bedient und sich mit einer nie dagewesenen Überheblichkeit aus der Weltgesundheitsorganisation, der UNESCO und der Menschenrechtskommission zurückzieht". Vor 75 Jahren unterzeichneten Vertreter von weltweit 50 Staaten nach zweimonatigen Beratungen in San Francisco die Charta der Vereinten Nationen. Dieses Jubiläum feiern die Vereinten Nationen unter dem Motto: "Die Zukunft wollen wir, die Vereinten Nationen brauchen wir- Bekräftigung unseres gemeinsamen Engagements für den Multilateralismus“. Angesichts der Coronavirus-Pandemie findet die Generaldebatte in Jubiläumsjahr größtenteils virtuell statt. Die Vertreter aller 193 Mitgliedsstaaten - darunter weit mehr als 150 Staats- und Regierungschefs - sprechen nicht wie normalerweise im UN-Hauptquartier in New York, sondern per vorab aufgezeichneten Video-Reden. In der Halle der Vollversammlung ist derweil jedes Land nur mit einem örtlichen Diplomaten vertreten. Deutschland wird von Außenminister Heiko Maas (SPD) voraussichtlich erst am letzten Tag, dem 29. September, vertreten.
Quelle: Rede des kubanischen Präsidenten Miguel Díaz-Canel bei der Generaldebatte der 75. Vollversammlung der Vereinten Nationen (https://t1p.de/4svi)
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Text: Leon Latozke
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