Díaz-Canel: "Wir machen die Dinge nicht richtig"

Kubas Staatspräsident Miguel Diaz-Canel räumte den schlechten Umgang mit der Pandemie auf der Insel ein, wo die Corona-Infektionszahlen täglich zunehmen und die Prognosen der Experten alles andere als erfreulich sind. 

Kubas Staatspräsident Miguel Díaz-Canel (Bildquelle: Cubadebate © Cubadebate)

"Wir machen die Dinge nicht richtig", sagte Díaz-Canel am Montag (14.) bei der Sitzung der Temporären Regierungsarbeitsgruppe (Grupo Temporal de Trabajo del Gobierno - GTTG), die sich per Videokonferenz mit den Provinzbehörden traf.

In einem Bericht über das Treffen sagte die staatliche Zeitung Granma, dass sich die Prognosen der Wissenschaftler, die für den Juni einen Anstieg der Covid-19-Fälle im Land vorausgesagt hatten, bestätigen und die Zahl der täglichen Fälle in den kommenden Tagen noch höher ausfallen wird.

"Wir müssen alles, was wir tun, überprüfen", sagte der Präsident, und fügte hinzu, dass der Mobilität der Menschen mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden sollte, die in den Provinzen, wo sich die Infektionsraten verschlimmern, noch mehr eingeschränkt werden muss.

Seit dem Einbruch der Einnahmen aus dem Tourismus infolge der Pandemie, befindet sich Kuba in der schwersten Wirtschaftskrise seit Jahren. Beim Einkaufen der wenigen Dinge die es noch gibt, müssen sich die Menschen in Kuba in endlose Schlangen einreihen, was einer Verbreitung des Virus weiteren Vorschub leistet. 

Am Dienstag (15.) haben die kubanischen Behörden zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Pandemie vor über einem Jahr mehr als 1.500 Fälle von COVID-19 in nur 24 Stunden gemeldet. Damit wurden in Kuba mehr Neuinfektionen registriert als in Deutschland, wo das RKI 1455 neu bestätigte Fälle meldete. Mit der Bestätigung von acht weiteren Todesfällen steigt die vorläufige Zahl in Kuba auf 1.106. 54 Patienten befinden sich in kritischem Zustand, für 96 wird ein schwerwiegender Krankheitsverlauf gemeldet. 

Quelle: Cubadebate (https://t1p.de/s76l)