Die Leinwände der Straße: Alt-Havannas Urban Art Szene

Graffiti in Havanna (Bildquelle: Havana Times © Ernesto Gonzalez Diaz)

Straßenkunst in Alt-Havanna: Von politischen Botschaften bis zum Alltag - die Graffitis erzählen Havannas Geschichte und bewegen die Betrachter.

Bei einem Spaziergang durch die Calle Paula, der historischen Straße in Alt-Havanna wo auch das Geburtshaus  Jose Martìs steht, wird man unweigerlich von der schieren Menge an Straßenkunst beeindruckt, die dort und in der Umgebung zu sehen ist, oft Werke mit kulturellen, sozialen und politischen Untertönen, wie die Photos von Ernesto Gonzalez Dias zeigen, die die Website Havana Times veröffentlicht hat.

Die urbane Kunst von Alt-Havanna setzt sich mit einer Vielzahl von Themen auseinander. Sie kritisiert die etablierten Mächte und persifliert sie, sie erzählt von der Geschichte, von der Revolution und von den Träumen und Ängsten der Menschen. Hier werden Worte und Bilder zu einem mächtigen Mittel des Ausdrucks und der Verbreitung. Die Künstler nehmen die Freiheit, die sie auf legalem Wege nicht immer finden, und malen sie auf die Wände der Stadt.

In Havanna ist es per Regierungsdekret verboten, solche Arbeiten auf den Hauptstraßen und Verkehrsadern der Stadt auszuführen. In den Straßen der verschiedenen Stadtteile sind sie jedoch zu finden. Sie können auf einer unbemalten alten Mauer erscheinen und das Stadtbild in ein Kunstwerk verwandeln. Manchmal sind es politische Botschaften, die uns zum Nachdenken anregen, und manchmal sind es schlichte Darstellungen des täglichen Lebens. Doch immer ziehen sie die Aufmerksamkeit auf sich.

Was macht die Straßenkunst in Alt-Havanna so fesselnd? Sie ist mehr als eine visuelle Erfahrung. Sie ist eine zeitliche und räumliche Erfahrung. Sie erzählt die Geschichte der Stadt und ihres Volkes, und sie tut dies in einer Weise, die die Betrachter nicht gleichgültig lässt. Die urbane Kunst ist Teil einer Bewegung, die fast immer rebellisch ist, die gegen Normen und Konventionen aufbegehrt und die in ihren Bann zieht.

Quelle: Havanna Times (https://t1p.de/cnxwb)