Neues aus Kuba
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Weltweit erscheinen unzählige Artikel anlässlich seines 90. Geburtstags heute am 13. August. Glückwunschtelegramme aus alle Welt erreichen Havanna, und die Staatsmedien haben unter fidelcastro.cu eine mehrsprachige Website eingerichtet, wo sie Leben und Werke des ewigen Revolutionär huldigen. Doch die Glückwünsche zum 90. kommen ein Jahr zu früh. Genaugenommen wird der "Historische Führer der kubanischen Revolution", wie einer seiner offiziellen Titel lautet, heute erst 89. "Ich wurde am 13. August 1926 geboren", schreibt Fidel Castro in seiner Autobiographie La victoria estratégica und selbst seine nach Miami geflohene Schwester Juanita bestätigte dieses Datum. Andere Biografen berufen sich auf Aussagen seiner beiden älteren Geschwister Angelita und Ramon und nennen 1927 als Geburtsjahr. Licht ins Dunkel brachte Claudia Furiati, die bei den Recherchen zu ihrer Castro Biographie "La Storia me assolverá" im Fidel-Castro-Archiv des kubanischen Staatsrats auf drei verschiedene Geburtsurkunden stieß, die allesamt nachträglich in den Jahren 1938, 1941 und 1943 ausgestellt wurden. Von Bedeutung ist das Dokument von 1941. Hier wird 1926 als Geburtsjahr ausgewiesen, interessanterweise ein Jahr früher als noch im Dokument von 1938. Mit dieser Urkunde, für die Fidels Vater am zuständigen Kreisgericht eine schöne Stange Geld gezahlt haben musste, konnte Fidel vorzeitig die ersehnte Oberschule in Havanna besuchen. Später, als Staatspräsident der Zucker- und Tabakinsel, hätte Castro sich problemlos wieder zu seinem richtigen Geburtsjahr bekennen können. Dass Castro an der Fälschung festhielt, hat politische Gründe, konserviert er damit doch die revolutionäre Numerologie, die scheinbar magisch mit seiner Person verbunden ist. Das Doppelte von 13 (Castros Geburtstag) ergibt 26 (sein Geburtsjahr), das Doppelte davon widerum 52, das Jahr in dem sich Batista an die Macht putschte. Am 26. Juli 1953 startete Castro mit dem Sturm auf die Moncada-Kaseren seinen ersten - erfolglosen - Versuch, den Diktator zu stürzen. Dieser Tag gab auch der Bewegung des 26. Juli (Movimiento del 26 de Julio, M-26-7) ihren Namen, als deren Anführer Fidel später Batista vertrieb. Die Tatsache, dass der Grundungsprozess der siegreichen Bewegung mit der 26 im Namen, besagter Sturm auf die Moncada-Kaserne, im Jubiläumsjahr zum hundersten Geburtstag von Jose Martí (1853 - 1895) stattfand, macht diese Zahl endgültig zum Symbol der Revolution. Selbst die kubanischen Verfassung von 1976 bezieht sich darauf, wenn es in ihrer Präambel heisst: "Wir, die kubanischen Bürger, die Erben und Fortführer [...] der Generation der 100-Jahr-Feier des Geburtstags von Marti, die [...] uns zum revolutionären Volkssieg vom Januar geführt hat [...]". So legt sich Castro in seinen eigenen Memoiren auf das Jahr 1926 fest, wenn er zu seinem autorisierten Biografen Ignacio Ramonet sagt: "En esa casa nací yo el 13 de agosto de 1926, a las dos de la madrugada", dann aber augenzwinckern hinzufügt: "según cuentan." (Dt.: In diesem Haus kam ich am 13. August 1926 um zwei Uhr morgens zur Welt, wie man erzählt.) Abbildung; Screenshot der Website "Fidel - Soldada de las Ideas"
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Text: Leon Latozke
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