Neues aus Kuba
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Im Osten Kubas, vor allem in den Provinzen Guantánamo, Granma und Holguín, wurden seit dem 17. Januar 700 Erdbewegungen und 28 von der Bevölkerung wahrgenommene Erdbeben registiert. Das letzte gestern (22.) mit einer Stärke von 3.0 auf der Richterskala. Das Zentrum des Bebens lag 40 Kilometer südwestlich von Santiago de Cuba bei 19,75° nördlicher Breite und 76,09° westlicher Länge in einer Tiefe von 8,9 km. Kubas Nationales Zentrum für Seismische Studien geht von einem Abklingen der Erdbebenserie aus, hält eine Entwarnung aber noch für verfrüht. Die Bevölkerung ist weiterhin verunsichert.
In einer Meldung von Latina-Press werden nicht näher bezeichnete kubanische Medien zitiert, nach denen Hunderte von Personen aus Furcht vor der Möglichkeit eines starken Erdbebens in öffentlichen Plätzen und Parks übernachteten.
Die Wissenschaftler vom CENAIS (Centro Nacional de Investigaciones Sismológicas - Nationalen Zentrums für Seismische Studien) schätzen die anfangs intensiven seismischen Aktivitäten als im Abklingen ein, geben aber noch keine Entwarnung. Man müsse weiterhin auf der Hut sein, wird CENAIS-Direktor Bladimir Moreno von Granma, dem Offiziellen Organ des Zentralkomitees der Kommunistischen Partie Kubas, zitiert. Zivilverteidigung bereitet sich auf stärkeres Erdbeben vor
Die den FAR (Fuerzas Armadas Revolucionarias - Revolutionären Streitkräfte) untergeordnete Defensa Civil de Cuba (DC - Zivilverteidung), die internationales Ansehen für ihr Krisen- und Katastrophen-Management genießt, hat bereits am Montag (18.) Massnahmen zu Vorbereitung auf ein Erdbeben größeren Ausmaßes ergriffen. So wurde der Wachdienst in Zentren, die mit Risikosubstanzen umgehen, verstärkt, um Unfälle zu vermeiden. Der Schulunterricht findet unvermindert statt, die Schüler wurden aber über die richtige Verhaltensweise bei einem schweren Bebe unterwiesen und angehalten, diese Information in ihren Familien weiterzugeben.
Die zwei großen Lithosphärenplatten Nordamerika und Karibik, bei deren Zusammenstoß vor 160 Millionen Jahren Kuba entstanden ist, bewegen sich unabhängig von einander und kollidieren in unregelmäßigen Abständen. Je nach Intensiität solcher Kollisonen werden mehr oder wenige starke Erdbeben verursacht. So kommt es im Osten Kubas fast täglich zu Erdstößen, die jedoch so gering sind, dass man sie nicht bewusst wahrnimmt.
Seit der Gründung von Santiago de Cuba im Jahre 1515 berichten historische Quellen von 22 großen Erdbeben in Oriente, darunter einige äußerst zerstörerische. Im Jahre 1776 wurde Santiago de Cuba von einem Beben der Stärke 7,7 auf der Richterskala erschütter. Damals gab es 120 Tote in einem Gebiet, das heute sehr viel dichter besiedelt ist. Das letzte größere Erdbeben in Santiago de Cuba ereignete sich am 3. Februar 1932. Es hatte eine Stärke von 7 und verursachte erhebliche Schäden an 80 Prozent der Gebäude der Stadt. 14 Todesopfer und 300 Verletzte waren zu beklagen. Obwohl Experten Santiago de Cuba ein Muster von starken Erdbeben bescheinigen, die alle 60 oder 70 Jahre stattfinden, wurden und werden die meisten Gebäude in Santiago de Cuba ohne ausreichende Vorkehrungen gegen seismische Einwirkungen errichtet. Granma / Latina Press
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Text: Leon Latozke
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