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Die US-Regierung will das Botschaftspersonal in Havanna aufstocken und unternimmt damit einen ersten Schritt zur Wiederherstellung der konsularischen Dienste, die 2017 in Folge des Havanna-Syndroms größtenteils eingestellt worden waren.
US-Botschaft in Havanna (U.S. Department of State from United States, Public domain, via Wikimedia Commons)
Wie die US-amerikanische Tageszeitung Miami Herald berichtet, erlaubt das Außenministerium der Verinigten Staaten Diplomaten in seiner Botschaft in Havanna, sich von einigen erwachsenen Familienmitgliedern begleiten zu lassen. Damit werde ein erster Schritt zur Erfüllung von Präsident Joe Bidens Versprechen getan, das Personal der Botschaft in Havanna aufzustocken und letztendlich die konsularischen Dienste wieder aufzunehmen.
"Präsident Biden hat sich verpflichtet, unsere Botschaft in Havanna personell aufzustocken, um unsere Fähigkeit zu verbessern, mit der Zivilgesellschaft in Kontakt zu treten und zu gegebener Zeit die konsularischen Dienste für die Kubaner zu verstärken und gleichzeitig die Sicherheit der in Kuba tätigen US-Diplomaten zu gewährleisten", zitiert das Blatt einen Sprecher des Außenministeriums. "Dies ist ein Schritt in diesem Prozess." "Nur erwachsene, berechtigte Familienmitglieder, die in der US-Botschaft in Havanna beschäftigt sind, dürfen nach Kuba reisen oder dort leben", sagte der Beamte weiter. Die Botschaft stellt Familienmitglieder ein, um die Stelle eines Koordinators für das Gemeindeverbindungsbüro und einer Krankenschwester zu besetzen. Außerdem sucht die Botschaft einen Assistenten für öffentliches Engagement und einen politischen Assistenten ein. Seit Ende 2017 arbeitet die Botschaft mit einem reduzierten Personalbestand, als der damalige Außenminister Rex Tillerson die Evakuierung der meisten Mitarbeiter aufgrund mehrerer gesundheitlicher Zwischenfälle anordnete, von denen US-Beamte und ihre Familien betroffen waren. Die Ursache für die gesundheitlichen Beschwerden, die als >>Havanna-Syndrom bekannt wurden, konnten bisher nicht geklärt werden. Die Trump-Regierung sprach von einem Angriff mit einer Schallwaffe und zog einen Großteil des Personals aus der Botschaft in Havanna ab. Seither sind etwa 130 US-Mitarbeiter auch in China, Großbritannien, USA von diesen mysteriösen Krankheit betroffen, auch aus Wien und Berlin wurden Vorfälle gemeldet. Letzte Woche wurde die Reise von Vizepräsidentin Kamala Harris nach Vietnam um mehrere Stunden verschoben, nachdem die dortige US-Botschaft einen weiteren möglichen "anomalen Vorfall" gemeldet hatte. Das US-amerikkanische Außenamt teilte nicht mit, ob die kubanische Regierung zugesichert habe, dass sich die Vorfälle nicht wiederholen werden. Kinder dürfen weiterhin nicht in die US-Botschaft zurückkehren, was darauf hindeutet, dass noch Zweifel an der Sicherheit des Postens bestehen. Die kubanischen Behörden haben eine Beteiligung stets bestritten, aber die Trump-Administration und Mitglieder des Kongresses waren der Meinung, dass die kubanische Regierung ihr Wissen nicht offen gelegt habe. Der Abzug des Personals und die Einstellung fast aller Konsulardienste hatte dazu geführt, dass etwa 100.000 Anträge von Kubanern, die in die USA reisen bzw. einwandern wollten, nicht bearbeitet werden konnten. Um ein Visum zu erhalten, bleiben Kubanern derzeit oft nur kostspielige Reisen zu US-Botschaften in Drittländern, wie z. B. Guyana. Befürworter der Wiederaufnahme des Botschaftsdienstes weisen daraufhin, dass die US-Regierung die konsularischen Dienste in keinem anderen Land, in dem solche Vorfälle gemeldet wurden, ausgesetzt hat. Eine voll besetzte diplomatische Vertretung sei zudem den US-Interessen auf der Insel und der Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft und Dissidentengruppen, die sich für mehr Freiheit einsetzen, dienlich.
Quelle: Miami Herald (https://t1p.de/1fah)
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Text: Leon Latozke
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