Neues aus Kuba
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Fehlende Sicherheitsvorkehrungen und die Sorglosigkeit der Nutzer erleichtern Cyberkriminellen auf Kuba ihre Beutezüge - zumal es auf der Insel kein Kommunikationsgesetz gibt, das Computerkriminalität bestraft. Die Beschwerden beim staatlichem Telekommunikationsunternehmen ETECSA über gestohlene Guthaben nehmen zu. Das kubanische Telekommunikationsunternehmen ETECSA kämpft mit Hackerangriffen auf die Guthaben seiner Internetnutzer. Wie Granma, das Zentralorgan des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Kubas, auf seiner Website berichtet, erhielt der Staatsmonopolist bis Ende letzten Monats rund 670 Beschwerden von Nutzern deren Guthaben für Internetzugang gestohlen wurde, während sie in einem Park, einer Plaza, einem Einkaufszentrum oder einer anderen öffentlichen Wi-Fi-fähigen Zone in Internet surften.
Fast alle Kubaner verfügen über keinen Internetzugang in den eigenen vier Wänden und müssen deshalb auf öffentliche Hotspots zurückgreifen, wenn sie ihre E-Mails checken, im Internet surfen oder per Videochat mit der Verwandschaft im Ausland kommunizieren wollen. Wie Jorge Sacre, Leiter der Betrugsbekämpfungseinheit der ETECSA erklärte, seien "kleine illegale Wi-Fi-Punkte" in der Nähe der staatlichen Hotspots für die Diebstähle verantwortlich. Allerdings seien die Nutzer durch ihre Unvorsichtigkeit nicht ganz unschuldig, so Sacre weiter. "Die Leute verleihen ihre Handys und Passwörter, sie teilen ihre Browser über so genannte 'Connectify', um die Verbindung billiger zu machen, sie akzeptieren Guthabentransfers von Fremden... all das hat Betrügern eine Chance gegeben". Sacre räumt jedoch ein, dass die ETECSA, als sie 2015 begann öffentliche Hotspots einzurichten, dies ohne gültiges Sicherheitszertifikat tat, "um nicht ständig einen Dienst zu verschieben, nach dem die Leute schreien". Zum mangelnden Wissen der Nutzer über die sichere Nutzung des Internets und dem fehlende Sicherheitszertifikat kommt hinzu, dass es auf der Insel kein Kommunikationsgesetz gibt, das Computerkriminalität bestraft. So übernimmt ETECSA die Verantwortung für diese Fälle von Cyber-Kriminalität und entschädigt seine Kunden unter anderem deshalb, weil "es noch immer keine Bewusstsein über ihre Existenz gibt und darüber, wie man überprüfen kann, ob die Verbindung sicher ist", erklärt Arelys Gonzalez, Direktor der Verbraucherschutzabteilung des Staatsmonolpolisten. Bisher hat die ETECSA betroffene Kunden mit insgesamt 5300 US-Dollar entschädigt. Auf Kuba gibt es schätzungsweise 4 Millionen Internetuser und die überwiegende Mehrheit nutzt dazu einen der 505 WiFi-Hotspots, die über die ganze Insel verteilt sind, und muss dazu tief in die Tasche greifen. Eine Stunde kostet einen Dollar - viel Geld in einem Land indem der offizielle Durchschnittslohn bei 30 US-Dollar liegt. Quelle: Granma, El Nuevo Herald
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Text: Leon Latozke
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