Neues aus Kuba
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Während der klinischen Phase-III-Tests von zwei der in Kuba entwickelten COVID-19-Impfstoffkandidaten soll ein Großteil der Bevölkerung in der kubanischen Hauptstadt Vakzin in der Erprobungsphase ohne Zulassung erhalten.
Bis Ende des Jahres soll ganz Kuba geimpft sein (Bildquelle: La Tribuna de La Habana © BioCubaFarma)
Wie die kubanische Regierung am Dienstag (23.) in ein landesweit im staatlichen Fernsehen ausgestrahlten Sendung mitteilte, sollen im Rahmen klinischer Phase-III-Tests fast alle Bewohner von Havanna mit zwei der fünf experimentellen auf der Insel hergestellten Vakzine geimpft werden
Kuba, das eine lange Tradition in der Entwicklung und dem Export von Impfstoffen hat, begann in diesem Monat mit der Spätphase der Erprobung von Soberana 02 und Abdala, die die ersten in Lateinamerika hergestellten COVID-19-Impfstoffe wären, wenn sie sich als erfolgreich erweisen. Ileana Morales, nationale Direktorin für Wissenschaft und technologische Innovation im Gesundheitsministerium, sagte bei während der TV-Sendung Mesa redonda, dass die Behörden bis Mai eine Interventionsstudie an einem Großteil der Hauptstadtbewohner durchführen werden. "Insgesamt würde dieser Vorgang 1,7 Millionen Menschen im Alter zwischen 19 und 80 Jahren betreffen. Damit wird die gesamte Phase der Entwicklung des Medikaments, der Datenerfassung und der Belastbarkeit der beiden Datensätze die zwischen März und Mai in Havanna stattfinden wird, abgeschlossen" erklärte Morales zu bester Sendezeit. Bereits am Montag begann in der Stadt, die schätzungsweise 2,1 Millionen Einwohner hat, eine Impfkampagne für 150.000 Staatsangestellte mit erhöhtem Risiko (https://t1p.de/g7wf). Die kubanische Hauptstadt befindet sich im Zentrum des schlimmsten Coronavirus-Ausbruchs seit Beginn der Pandemie und verzeichnet 292 Fälle pro 100.000 Einwohner, verglichen mit einem landesweiten Durchschnitt von 103,5, sagte die stellvertretende Gesundheitsministerin Carilda Peña. Die Behörden könnten nach Morales im Juni die Zulassung für den Notfalleinsatz von Abdala und Soberana 02 beantragen, die beide gegen das Spike-Protein des neuartigen Coronavirus gerichtet sind. "Mit der Genehmigung für den Notfalleinsatz... wären wir auf dem Weg zu einer umfassenden Impfung der Bevölkerung", so Morales weiter. Diese Massenimpfung würde mit den am stärksten gefährdeten Gruppen beginnen, einschließlich der über 60-Jährigen und des Gesundheitspersonals. Bis August sollen sechs Millionen Menschen geimpft sein, bis zum Jahresende sollen alle 11 Millionen Einwohner Kubas geimpft sein, erklärte die Beamtin. Kuba erlebt den schlimmsten Ausbruch des Coronavirus seit Beginn der Pandemie, nachdem es Ende letzten Jahres seine Grenzen geöffnet hat. Kuba registriert täglich 600 bis 1.000 Fälle registriert, was weit über den Werten für den größten Teil des letzten Jahres liegt, obwohl die kumulative Anzahl der Fälle und Todesfälle mit 68.250 bzw. 401 (Stand 22.3.21) weit unter den weltweiten Pro-Kopf-Raten liegt. Kritiker der Regierung sagten, Kuba hätte zugelassene Impfstoffe aus dem Ausland kaufen sollen, um seine Impfkampagne zu starten, während es die Versuche mit seinen einheimischen Impfstoffen abschließen konnte. Das Land hat einen großen Biotech-Sektor entwickelt, auch um angesichts des US-Handelsembargos autark zu werden. Venezuela und der Iran, die ebenfalls mit US-Sanktionen konfrontiert sind, sagen, dass sie ebenfalls die kubanischen COVID-19-Impfstoffe testen werden, die das Interesse anderer Länder wie Mexiko und Jamaika auf sich gezogen haben.
Quellen: REUTERS (https://t1p.de/toyv), La Tribuna (https://t1p.de/2t28)
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Text: Leon Latozke
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