Fidel Castro mischt sich ein

Fidel Castro  meldet sich kurz vor seinem 89. Geburtstag  zurück. Der frühere Revolutionsführer will wieder gehört werden - und zwar nicht nur auf Kuba

In wenigen Tagen werden die Botschaften Ihre Tore öffnen: In Washington und Havanna wird dann die diplomatische Eiszeit zwischen Kuba und den USA ganz offiziell beendet. Im Vorfeld dieser historischen Ereignisse kehrt auf dem Inselstaat jemand ins Rampenlicht zurück, der von der großen politischen Bühne eigentlich schon abgetreten war. Fidel Castro, der Revolutionsführer und bis 2008 unangefochtener Staatslenker über die sozialistische Zuckerrohrinsel    

Über Monate gab es keine Nachrichten vom Alteren der Castro-Gebrüder. Nichts war zu hören oder zu sehen, was zu wilden Spekulationen und falschen Todesmeldungen führte. Doch Fidel Castro ist zurück. 4 Wochen vor seinem 89. Geburtstag (13.8.) mischt er sich wieder ein. Castro äußerte sich zur Käseproduktion wie zur Griechenland-Krise. Der letzte öffentliche Auftritt ist innenpolitisch sehr viel interessanter. Nach Angaben der Granma, offizielles Organ der Zentralkommitees der Kommunistischen Partei Kubas, sprach Castro mit Vertretern des Innenministeriums und der kubanischen Streitkräfte. Allem Anschein nach will Fidel Castro in einer Zeit, in der USA und Kuba einander annähern, gehört werden und sich in Erinnerung rufen. Vertraute aus seinem Umfeld lassen wissen, dass Fidel Castro der Entspannungspolitik sehr viel skeptischer gegebüber stehe als sein Nachfolger Raul Castro 

Papst Franzuiskus wird in Kürze ebenfalls in Kuba erwartet, um dem Entspannungskurs seinen Segen zu geben. Das macht viele nervös. José R. Machado Ventura (84), Vizepräsident des Staatsrates und Zweiter Sekretär der Kommunistischen Partei, warnte vor kurzem die kubanische Jugend vor der Gefahr, sich von den USA blenden zu lassen. Die USA wolle noch immer das politische System Kubas zerstören.

Offenbar fürchten Ventura, der als Vertrauter Fidel Castros gilt, und die alte Garde um ihr Lebenswerk.

Granma