Neues aus Kuba
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Lange Schlangen bildeten sich diese Woche vor einem Grab in Santa Ifigenia, einem Felsblock mit einer Marmorplatte, auf der nur ein Wort steht: "Fidel".
Die Urne mit Fidel Castros Asche wurde auf dem Friedhof von Santa Ifigenia in Osten Santiago de Cuba in einem Felsblock beigesetzt.
Die Form des Felsen soll einen Maiskorn ähneln. Der Mais nimmt in der mesoamerikanischen Kultur eine wichtige Stellung ein und ist vielen indigenen Völkern heilig. Fidels Castro hatte zu Lebzeiten sein Ablehnung gegenüber Personenkult geäußert und auf einen Ausspruch Joé Martís verwiesen, dass "alle Ehre der Welt auf ein Maiskorn passe". Doch nicht alle erkennen in dem riesigen Stein ein Maiskorn. Manche sagen, er sehe aus wie ein Ofen, andere fühlen sich an einen Bienstock erinnert. Wie dem auch sei, Fidel Castros Grab hat sich bereits zu einem Anziehungspunkt für Kubaner und Touristen in der zweitgrößten Stadt der Insel entwickelt. Bei der Beerdigung, die am frühen Samstagmorgen (4.) im engen Familenkreise stattfand, waren die Straßen im Umkreis von einem Kilometer um den Friedhof gesperrt. und viele Menschen warteten an den Absperrungen bis im Nachmittag das Defilee an Castros Grab für die Öffentlichkeit erlaubt wurde. Kubas amtierender Staatschef Raúl Castro verwahrte die Zederntuhe mit der Asche seines Bruders in einer Nische des Felsens. Nach der Zeremonie, während der eine Militärkapelle spielte und man 21 Kanonenschüsse abfeuerte, wurde die Öffnung mit einer Platte aus grünen Marmor versiegelt, auf der in Lettern aus Bronze "Fidel" steht Am Montagmorgen nach der Beerdigung parkten bereits fünf Reisebusse nahe der Einfahrt zum Friedhof. Santa Ifgenia war schon wegen des hochaufragenden Mausoleums von José Martí, des kubanischen Nationalheldens, und der beeindruckenden Statuen und Grabmälern anderer kubanischer Revolutionshelden und Unabhängigkeitskämpfer eine Touristenattraktion, jetzt aber drängen sich alle um "Fidels Stein", wie ihn manche nennen. Der 4 Meter hohe und 2 Tonnen schwere Granitblock stammt aus dem Steinbruch Las Guásimas östlich von Santiago de Cuba in der Sierra Maestra - der Hochburg Fidels Castros und seiner Guerilleros während ihres Kampfes gegen das Battista-Regime Von Castros Grab aus kann man den Gebirgszug am Horizont sehen, von dem aus die kubanische Revolution von 1959 ausging. Eine Ehrenwache ist 24 Stunden am Tag auf dem Friedhof postiert. Alle halbe Stunde findet eine Wachablösung vor den Gräbern von Castro und Martí statt. Martís sechseckiges Mausoleum mit seinem marmornen Gehweg wurde erst 1951 errichtet nach einer landesweiten Kampagne für ein würdiges Denkmal des kubanischen Nationalhelden, der 1895 im Unabhänngigkeitskrieg gegen die Soanier gefallen ist. Castros Grabmal steht in der Nähe des 25 Meter hohen Mausoleums, ist aber vor ihm und damit näher am Eingang des Friedhofs gelegen.
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Text: Leon Latozke
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