Anti-Personenkult-Gesetz in Kuba: keine Denkmäler für Fidel

In Kuba soll es keinen Fidel-Castro-Platz geben, auch andere Ehrungsformen sind verboten. Mit einem jetzt verabschiedeten Gesetz entspricht die kubanische Nationalversammlung dem letzten Wunsch des Revolutionsführers.  

Weder Plätze noch Parks und Straßen sowie andere öffentliche Einrichtungen dürfen in Kuba nach dem im November verstorbenen Revolutionsführers Fidel Castro benannt werden. Die kubanische Nationalversammlung hat am Dienstag (27.) einstimmig ein entsprechendes Gesetz verabschiedet, das jeden Personenkult um den Máximo Líder verhindern soll.  

Homero Acosta, Sekretär des Staatsrates, erklärte, das Gesetz gehe auf den ausdrücklichen Willen des langjährigen kubanischen Präsidenten zurück.  

Es verbietet zudem Denkmäler, Büsten, Statuen, Gedenkkarten oder andere Ehrungsformen für Fidel Castro zu errichten. Auch Titel, Orden und andere Auszeichnungen mit dessen Namen sind nicht erlaubt.  

Einzige Ausnahme ist die Gründung einer Institution, die sich dem Studium von Leben und Werk des Revolutionsführers widmen soll.  

Untersagt wird zudem die Nutzung von Bild und Namen Fidel Castros  zu Werbezwecken oder für kommerzielle Marken.  

Keine Einschränkungen gibt es literarische oder künstlerische Werke. Jeder Künstler könne sich von der Persönlichkeit Fidel Castros inspirien lassen. Bei öffentlichen Veranstaltungen darf das BIld Fidel Castros weiterhin genutzt werden. Arbeitszentren, Schulen, Kasernen und andere Militäreinrichtungen dürfen auch künftig das Bild Fidels ausstellen.  

Staatschef Raúl Castro hatte den letzten Willen seines Bruders auf der Trauerfeier bekanntgegeben: "Der Revolutionsführer hat jeden Personenkult abgelehnt und war darin bis in seine letzte Lebensstunde konsequent."  

Fidel Castro war am 25. November nach offiziellen Angaben im Alter von 90 Jahren gestorben. Er wurde bereits zu Lebzeiten kultisch verehrt. In Havanna ist sein Gesicht derzeit allgegenwärtig.