Neues aus Kuba
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Für den vergangenen Monat meldeten die US-amerikanischen Behörden über 16.000 Migranten aus Kuba, so viele wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Flüchtlingsboot (Symbolbild von Gerd Altmann auf Pixabay) Die irreguläre Einreise von Kubanern über die Südgrenze der Vereinigten Staaten erreichte im vergangenen Februar mit 16.550 Personen einen Rekordwert, der höchste in einem Monat seit mehr als zwei Jahrzehnten. Die am Dienstag (15.) von der US-amerikanischen Zoll- und Grenzschutzbehörde (Department of Customs and Border Protection - CBP) veröffentlichten Zahlen zeigen, dass in nur fünf Monaten des im Oktober begonnenen Steuerjahres 2022 insgesamt 46.752 kubanische Einwanderer über die Grenze zu Mexiko eingereist sind. Aus den CBP-Statistiken geht hervor, dass seit Oktober zusätzlich 679 Kubaner über andere Grenzgebiete der USA eingereist sind, so dass sich die Zahl der registrierten Personen im laufenden Steuerzeitraum auf 47.431 beläuft. Im gleichen Zeitraum haben die US-Küstenwache (USCG) und die Grenzpatrouille mehr als tausend Kubaner festgenommen, die versuchten, auf dem Seeweg US-Hoheitsgebiet zu erreichen. Mittlerweile versuchen viele Kubaner aus Havanna, ein Flugticket nach Panama, Costa Rica oder Nicaragua zu ergattern, um über diese mittelamerikanische Staaten in die USA zu gelangen. Der sich verschärfende Mangel an grundlegenden Gütern und die sich verschlechternde medizinische Versorgung im Zuge der Coronavirus-Pandemie führten zu einer stetig zunehmende Zahl von Kubanern, die ihre Heimat verlassen und die in der Befreiung von der Visumspflicht für Reisen nach Nicaragua seit November letzten Jahres eine günstige Gelegenheit sahen. Obwohl die Regierung Barack Obamas im Januar 2017 die "Wet-foot-dry-foot"-Regelung ausgesetzt hat, die Kubanern die Einwanderung in die USA erleichterte, und die zu einer Abnahme der Flüchtlingszahlen geführt hat, wollen angesichts der prekären Wirtschaftslage auf der Insel immer mehr Kubaner ihre Heimat verlassen. 142.797 Kubaner sind zwischen Steuerjahren 2017 und bisher im Jahr 2022 (Oktober 2021 bis Februar 2022) in die USA eingereist. Diese Zahl übersteigt die Zahl der Kubaner, die während des Mariel-Exodus im Jahr 1980 (125.000) und nach den Unruhen von 1994 (35.000) registriert wurden. Die Behörden in Costa Rica, Kolumbien und Panama haben in den letzten Wochen die Kontrollen der Transitvisa für Kubaner verschärft, was zu einer massiven Zunahme von Reisenden von der Insel in diese Länder führte. Anfang dieses Monats kündigte das US-Außenministerium einen Plan zur Aufstockung des Konsularpersonals in seiner Botschaft in Havanna und zur Wiederherstellung der Bearbeitung von Einwanderungsvisa für Kubaner an. Die Strategie zielt darauf ab, den Rückstau von Tausenden von Fällen zu überwinden, der sich nach der Schließung der konsularischen Dienste in der Gesandtschaft im Oktober 2017 angesammelt hat, und irreguläre Einreisemöglichkeiten in die USA zu unterbinden. Bisher gibt es jedoch noch immer keinen Zeitplan für die Bearbeitung der Anträge in Havanna, und viele Kubaner scheinen entschlossen zu sein, nicht zu warten, auch wenn die legalen Möglichkeiten zur Erlangung einer dauerhaften Aufenthaltsgenehmigung in den USA erheblich eingeschränkt worden sind. Zusätzlich zu den an den Grenzübergängen von der CBP registrierten Personen halten sich schätzungsweise zwischen 10.000 und 12.000 Kubaner in den USA auf, vor allem in Florida. Experten prognostizieren einen Zusammenbruch des sozialen Versorgungssystems für kubanische Flüchtlinge in Florida. Schon seit Wochen sind die Bearbeitungszentren für Leistungsanträge überfüllt. Schätzungen zufolge belaufen sich die Beihilfen, die in Florida zur Deckung der Bedürfnisse kubanischer Einwanderer eingesetzt werden, einschließlich Bargeld, medizinischer Versorgung und Berufsausbildung, auf über 900 Millionen Dollar jährlich. Im Jahr 2015 entfielen laut staatlichen Statistiken neun von zehn Zuwanderern, die eine solche Unterstützung erhielten, auf Kubaner, wobei die Kosten damals auf 680 Millionen Dollar geschätzt wurden. Quelle: (https://t1p.de/kapwv) Cibercuba (https://t1p.de/p7qs)
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Text: Leon Latozke
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