Neues aus Kuba
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Wie das Bundesministerium für Wirtschaft bereits am 30.12. bekannt gegeben hat, reist Sigmar Gabriel vom 6. bis 9.1.2016 mit einer großen Wirtschaftdelegation auf die Karibikinsel. Mach einer Meldung der Stuttgarter Zeitung ist auch der Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK), der dazu rät, auf Kuba zu investieren, mit von der Partie. Im Juli 2015 war Frank-Walter Steinmeier (SPD) als erster bundesrepublikanischer Außenminister zu Besuch bei den Castros und nun macht sich Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) auf den Weg in die Karibik. Ab Mittwoch (6.) bis Freitag (9.) führt Gabriel Gespräche mit der kubanischen Regierung unter Führung von Präsident Raúl Castro. Eine große, 60 Unternehmer umfassende Wirtschaftsdelegation, begleitet den Bundeswirtschaftsminister "Die Reise des Bundeswirtschaftsministers hat Signalcharakter", zitiert des Blatt Volker Treier, Außenhandelschef des Deutschen Industrie- und Handelskammertags. Neben Nordkorea ist der karibische Inselstaat eines der letzten Länder mit sozialistisch-kommunistischer Führung. Im Gegensatz zum nordkoreanischen Diktator will Staatschef Castro das Land öffnen und deutsche Unternehmer erwarten in Kuba marktwirtschaftliche Reformen. Treier jedoch äußert der Stuttgarter Zeitung gegenüber seine Bedenken: "Bisher ist Kuba bei der wirtschaftlichen Öffnung über zarte Ansätze nicht hinausgekommen." Noch müssen die rund 100 deutschen Unternehem, die auf der Insel vertreten sind, mit vielerlei Widrigkeiten kämpfen. So dürfen die Betriebe ihre kubanischen Mitarbeiter nicht unabhängig auswählen, sondern müssen sich auf der Vorschläge der kubanischen Behörden beschränken. Spanier, Italiener und Franzosen investieren mehrTreier sieht Kuba schon aufgrund seiner Insellage und der geringen Größe auch in Zukunft nicht als Top-Handelspartner der deutschen Wirtschaft, hat jedoch Nachholbedarf erkannt. „Gemessen am Potenzial schöpfen deutsche Unternehmen nicht das aus, was möglich ist“, wird der DIHK-Experte zitiert. Die kubanische Saatswirtschaft ist von Importen abhängig und führt Lebensmittel, Arzneimittel, landwirtschaftiche Maschinen und chemische Produkte aus dem Ausland ein. Unternehmen aus Spanien, Italien und Frankreich haben hier die Nase vorn. Wirtschaftsminiter Gabriel sieht im Straßenbau und bei der Konstruktion von Flug- und Seehäfen Potential für deutsche Unternehmen. So will der Minister die kubanische Infrastruktur thematisieren und den neuen Containerhafen in der Sonderwirtschaftszone Mariel bei Havanna besuchen. Vorteil für Europäer durch US-EmbargoSeit dem Ende der Eiszeit ist Kuba im Fokus internationaler Investoren und nach der Einigung mit dem Pariser Club auf Schuldenerlass hat die Karibikinsel wieder Zugang zu den internationalen Finanzmärkten. Das US-amerikanischen Handelsembargo besteht allerdings weiterhin und behindert Investoren aus den Vereinigten Staaten. "Noch ist es nicht zu spät, weil der Kuchen noch nicht verteilt ist", sagte DIHK-Aussenhandelschef Treier der Stuttgarter Zeitung. Eine Aufhebung der US-Sanktionen erwarte er nicht mehr vor den Präsidentschaftswahlen im November, was deutschen Firmen einen Vorteil verschaffe. Wichtig sei es für die deutsche Wirtschaft sich in Position zu bringen. Bislang werden Unternehmen aus der Bundesrepublik auf Kuba von der deutschen Aussenhandelskammer im Mexiko kuratiert, die baldige Eröffnung eines Verbindungsbüros der Dachorganisation der Industrie- und Handelskammern in Kuba ist geplant. StZ / BWMI
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Text: Leon Latozke
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