Neues aus Kuba
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Ursprünglich sollte das auf der Insel hergestellte Mobiltelefon ein eigen entwickeltes, auf kubanische Verhältnisse zugeschnittenes Betriebssystem haben. In dem einfachen Handy, das jetzt für 16.537 Pesos in den Verkauf kommt, läuft Android, doch potentielle Käufer befürchten staatlicher Überwachung ausgeliefert zu sein.
Das kubanische Mobiltelefon GDM-MB10 wird mit einem Android-Betriebssystem ausgestattet sein (Bildquelle: 14Ymedio © Gedeme)
Ab nächsten Montag können Kubaner ein von der Computerfirma Gedeme entwickeltes Mobiltelefon kaufen. Das Gerät mit der Bezeichnung GDM-MB10 wird am 19. September in den Handel kommen zu einem Preis von 16.537,50 Pesos, der online über die Plattform EnZona bezahlt werden muss.
Das Mobiltelefon wird ein sechs Zoll großes, hochauflösendes Display, eine Speicherkapazität von 32 Gigabyte und 3 Gigabyte RAM haben. Als Betriebssystem kommt Android 10 zum Einsatz und es wird über zwei SIM-Kartensteckplätze verfügen. Der Akku hat eine Kapazität von 3.200 Milliampere pro Stunde, die Frontkamera löst mit 5 Megapixeln auf und die Rückkamera mit 8 Megapixeln. Im Mai 2021 brachte Gedeme eine Mustermenge von 6.000 Stück in Umlauf, um den Prototyp zu testen, an dem sie sechs Jahre lang gearbeitet hatten. Ursprünglich sollte das Telefon mit einem eigenen, an der Universität für Computerwissenschaften (UCI) entwickelten Betriebssystem laufen, doch schließlich wurde Android 10 installiert. Die Zeitung Juventud Rebelde verkündete damals den "Erfolg", den sie einer "auf die Bedingungen unseres Landes zugeschnittenen Architektur mit Software und Systemen, die von nationalen Institutionen entwickelt wurden", zuschrieb - ein Versprechen, das Gedeme letztlich nicht halten konnte. Zum damaligen Zeitpunkt kündigte das Unternehmen drei Modelle an: das GDM-T22, das GDM-N23 und das GDM-A21L mit sehr bescheidenen Merkmalen, die bei Fachleuten und Technikbegeisterten eine Flut von Spott und Kritik auslösten. Seit der Ankündigung des Verkaufs im Jahr 2021 wurden zahlreiche Zweifel geäußert, nicht nur an der Qualität der Telefone, sondern an Preis, zu dem sie verkauft werden sollen. "Das sind chinesische Handys, die in Kuba zusammengebaut werden", schimpfte ein Kommentator, während andere forderten, sie zu "erschwinglichen Preisen" zu verkaufen, "die für die gesamte Bevölkerung zugänglich sind". In der Zeitschrift Trabajadores, die ebenfalls auf die Nachricht einging, forderte ein Nutzer, dass man Studenten und Professoren, die während der Pandemie von zu Hause aus arbeiten müssen, "den Einkauf erleichtern müsse, da die Kauf- und Zahlungsmechanismen nicht denen entsprechen, die derzeit von Etecsa und den MLC-Shops verwendet werden". Obwohl die Nachricht in den sozialen Netzwerken des Unternehmens kaum Auswirkungen hatte, haben mehrere Nutzer bereits darauf hingewiesen, dass der Preis des Mobiltelefons, das am kommenden Montag auf den Markt kommen wird, nicht seinen Funktionen entspricht. Es sei weder ein High-End-Handy noch habe es ein eigenes Betriebssystem. Auch die Tatsache, dass ein Telefon verkauft wird, das von einem staatlichen Technologieunternehmen zusammengestellt und bearbeitet wurde, lässt durchaus Verdacht aufkommen. Willkürliche Internetsperren und die Verwendung vertraulicher Telefondaten, die Etecsa der Staatssicherheit bei Gerichtsverfahren zur Verfügung gestellt hat, sind einige der Argumente die gegen das GDM-MB10-Telefon sprechen. "Das muss natürlich mit all den Spionage-Gadgets zusammenhängen, ", scherzte ein junger Informatiker am Donnerstag, als er von dem bevorstehenden Angebot erfuhr, und empfahl mit Nachdruck: "Niemand, der etwas zu verbergen hat, sollte eines dieser Telefone kaufen.
Quelle: 14ymedio (https://t1p.de/e6gmq)
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Text: Leon Latozke
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