Neues aus Kuba
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Der aktuelle Länderbericht des Globalen Informations- und Frühwarnsystems der UNO erwartet für die kubanische Bevölkerung einen durch Inflation erschwerten Zugang zu Lebensmittel, sieht aber auch eine Verbesserung der wirtschaftlichen Bedingungen durch einen Anstieg der Touristenströme. ![]() Die Reis- und Maisernte in der Nebensaison 2022 in Kuba ist im Gange. Wie die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen mit dem aktuellen Länderbericht (8. Juni) des Globales Informations- und Frühwarnsystem (Global Information and Early Warning System - GIEWS) für Kuba erklärt, wird erwartet, dass die Produktion im dritten Jahr in Folge unterdurchschnittlich ausfällt, da die Anbauflächen aufgrund des Mangels an landwirtschaftlichen Betriebsmitteln gering sind. Demnach lag die inländische Produktion von Düngemitteln lag 2021 um 80 Prozent unter dem vorherigen Fünfjahresdurchschnitt, und die Düngereinfuhren blieben 2021 auf einem niedrigen Niveau. Die Experten gehen aber davon aus, dass die Produktion der Nebenkulturen 2022 gegenüber dem Rekordtief von 2021 leicht ansteigt, was auf günstige Wetterbedingungen zurückzuführen ist. Die Aussaat der Reishauptkultur, die 70 Prozent der Jahresproduktion ausmacht, hat begonnen. Die Wettervorhersagen deuten auf durchschnittliche Niederschlagsmengen im Zeitraum Juni-August hin, was sich positiv auf die Erträge auswirken wird. Die Anbaufläche wird voraussichtlich unterdurchschnittlich bleiben, so der GIEWS-Bericht Der Bedarf an Getreideimporten im Wirtschaftsjahr 2021/22 (Juli/Juni) wird demnach mit 1,9 Millionen Tonnen auf niedrigem Niveau erwartet. Das spiegelt die seit 2019 rückläufige Bevölkerungszahl und die abnehmende Viehzucht wider, heißt es in dem Bericht. Die Einfuhren von Mais, die den größten Anteil an den Getreideeinfuhren ausmachen, werden mit 760 000 Tonnen erwartet und liegen damit mehr als 10 Prozent unter dem bisherigen Fünfjahresdurchschnitt. Auch bei den Weizenimporten wird ein unterdurchschnittliches Niveau erwartet, da die hohen internationalen Preise zu einer schwachen Binnennachfrage führen. Die negativen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie hatten schwere Folgen für die Wirtschaft des Landes, die bereits durch die seit 2017 verhängten strengeren internationalen Sanktionen beeinträchtigt wurde. Nachdem das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2020 um 11 Prozent zurückgegangen war, erholte es sich 2021 leicht. Zu Beginn des Jahres 2021 wurde das duale Wechselkurssystem vereinheitlicht, was zu einer starken Abwertung des kubanischen Peso und einer hohen Inflation führte. Offiziellen Quellen zufolge lag die jährliche Inflationsrate für Lebensmittel im April 2022 bei 40 Prozent. Der Zugang der meisten Haushalte zu Nahrungsmitteln wird wahrscheinlich stark beeinträchtigt. Die Verfügbarkeit von Lebensmitteln ist aufgrund der geringen inländischen Produktion und der Importe zurückgegangen. Die hohen internationalen Preise für die meisten importierten Waren, darunter Mais, Weizen, Pflanzenöle und Treibstoff, werden wahrscheinlich die Fähigkeit des Landes einschränken, Nahrungsmittel auf den internationalen Märkten zu kaufen, was sich wiederum auf das inländische Angebot auswirken wird. Für die Zukunft sieht der UNO Bericht eine positive Entwicklung: Ein Anstieg der Touristenströme im Jahr 2022 dürfte die wirtschaftlichen Bedingungen verbessern, indem der Tourismussektor saniert wird und harte Devisen ins Land kommen. Darüber hinaus kündigten die Vereinigten Staaten von Amerika Mitte Mai an, einige Sanktionen zu lockern, darunter die Aufhebung der Höchstgrenze für Überweisungen an Familien und die Genehmigung von Spenden an Nicht-Familienmitglieder. Quelle: GIEWS PDF (https://t1p.de/liqld)
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Text: Leon Latozke
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