Neues aus Kuba
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Unter der Schirmherrschaft des Internetgiganten zeigte das Modelabel "Clandestino" in Havanna seine Kollektion "País en Construción" - eine ungewöhnlichen Mischung aus lokaler kubanischer Privatwirtschaft und amerikanischem Firmensponsoring.
Models in rustikalen Stoffhemden mit weißen Farbflecken, in Lederstiefel, wie sie von den Bauarbeitern getragen werden, und Affen mit dem Wi-Fi-Symbol defilierten am Donnerstag (15.) durch Havannas Museo de Bellas Artes, einen der bedeutendsten staatlichen Kulturtempel Kubas. Die Open-Air-Modenschau des jungen kubanischen Labels Clandestina unter der Schirmherrschaft des Internetgiganten Google, die im Innenhof des Edificio Arte Cubano stattfand, war eine ungewöhnlichen Mischung aus lokaler kubanischer Privatwirtschaft und amerikanischem Firmensponsoring. Google ist eines der amerikanischen Unternehmen, das seit der Entspannungspolitik von Raul Castro und Barack Obama den größten Erfolg beim Aufbau von Beziehungen zur kubanischen Regierung hatte. Google hat Server in Kuba installiert, um Unternehmensdienste wie YouTube zu beschleunigen, und kleinere Kulturprojekte wie diese Modenschau iniitiert. "Google bietet etwas, das uns inspiriert", sagte Idania del Rio, 36, Gründerin von Clandestina. Das Label hat einen Shop in Old Havana und einen Online-Shop, Dinge die für ein kubanisches Privatunternehmen immer noch sehr ungewöhnlich ist. Kuba ist eines der Länder mit der geringsten Internetnutzung. Bisher besteht die Versorgung vor allem aus WLAN-Hotspots und Internetzugang über Kabel ist ein Luxusprodukt, das sich nur wenige Kubaner leisten können. Der mobile 3G-Dienst sollte in diesem Jahr beginnen. Ob das klappt, kann nach einer Reihe von weitgehend erfolglosen Tests des neuen Dienstes bezweifelt werden. Die Modenschau, die von mehreren hundert Menschen besucht wurde, trug den suggestiven Titel "País en Constructión" und in vielen Kleidungsstücken war neben den Anfangsbuchstaben der Kollektion "PEC" das dreieckige Wi-Fi-Symbol zu entdecken. "Clandestine.... ist an vorderster Front bei dem, was in Kuba möglich ist. Sie sind Ikonen, sie sind Pioniere im Fortschritt. Sie stehen an der Spitze einer sozialen Bewegung und für uns war es eine natürliche Teilnahme", erklärte Susanna Kohly Jacobson, Googles Vorstand auf der Insel. Eine US-Firma, die eine Modenschau sponsert, wäre auf Kuba vor 2014, als die diplomatischen Beziehungen zwischen Kuba und den Vereinigten Staaten wieder aufgenommen wurden, nicht möglich gewesen. Seitdem haben viele US-amerikanische Unternehmen aus bestimmten Sektoren Kontakte in Havanna knüpfen können. Obwohl die sich Beziehungen unter Präsident Trump wieder abkühlten und Obamas Annäherungspolitik in vielerlei Hinsicht umgekehrt wurde, besteht die Zusammenarbeit in vielen Bereichen fort.
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Text: Leon Latozke
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