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Geschlossen: Kulturzentrum Maxim Rock in Havanna (Bildquelle: CubaNoticias360 © Na)
Ein Mann in Nazi-Uniform gewinnt einen Kostümwettbewerb bei einer Halloween-Veranstaltung in Havanna und befeuert die Debatte über ausländischen Bräuche und kulturelle Kolonialisierung in Kuba, während das Kulturzentrum Maxim Rock nach dem provokantem Vorfall geschlossen wird.
In Kubas Hauptstadt Havanna sorgt ein bedenklicher Vorfall für Schlagzeilen, der eine anhaltende Debatte über Halloween und ausländische Bräuche in Kuba anheizt. Ein Mann tritt in einer Nazi-Uniform bei einem Kostümwettbewerb an – und gewinnt den ersten Preis. Auf einem Video von der Veranstaltung sind mehrere Personen zu sehen, die den Hitlergruß zeigen. Als Reaktion auf das kontroverse Ereignis wurde das Kulturzentrum Maxim Rock geschlossen, das den Wettbewerb ausrichtete.
Das Kubanische Musikinstitut (Instituto Cubano de la Música - ICM) teilte über Facebook mit, dass die Kultureinrichtung offensichtlich nicht in der Lage war, diesen Vorfall zu verhindern. Während des Wettbewerbs äußerten bereits einige Besucher ihren Unmut über das provokante Kostüm, und es gab Beschwerden gegen die "verabscheuungswürdige Veranstaltung". Auch in den sozialen Netzwerken und bei der Polizei gingen Beschwerden ein. "Angesichts der Schwere des Vorfalls und der erwiesenen Unfähigkeit der Kultureinrichtung, ihn vorherzusehen, wurde die Entscheidung getroffen, das Kulturzentrum Maxim Rock sofort zu schließen, bis die Fakten geklärt sind, die entsprechenden Analysen durchgeführt und Disziplinarmaßnahmen gegen jeden der Verantwortlichen für den Vorfall ergriffen wurden, der nicht nur einen Verstoß gegen die Richtlinien für die kulturelle Programmgestaltung darstellt, sondern auch erneut die Gefahren der kulturellen Kolonisierung auf den Tisch bringt", teilte das ICM in einer Erklärung mit. Das ICM wies darauf hin, dass Vorfälle wie dieser "gegen die Moral und die Prinzipien verstoßen, auf denen das kubanische Sozialprojekt beruht, und die antifaschistischen, antirassistischen und antizionistischen Gefühle der Bürger verletzen". Die vorübergehende Schließung hat unter der kubanischen Bevölkerung gemischte Reaktionen hervorgerufen. Einige halten sie für übertrieben, während andere die Entscheidung unterstützen und eine verstärkte Überwachung von Kultureinrichtungen fordern. Der Vorfall im Kulturzentrum Maxim Rock fügt sich in eine anhaltende Debatte über das Feiern von Halloween in Kuba ein. Das kubanische Regierung hat wiederholt Halloween als ausländischen Brauch kritisiert, der die kubanischen Traditionen und Werte untergräbt. Es betrachtet Halloween als einen Ausdruck kultureller Kolonialisierung und Konsumdenkens. Halloween-Feierlichkeiten haben in der Vergangenheit in Kuba bereits für Kontroversen gesorgt. Im letzten Jahr verkleidete sich eine Gruppe junger Menschen als Mitglieder des Ku-Klux-Klans, was in den sozialen Medien die Forderung nach gesetzlichen Strafen hervorrief. Das kubanische Regime nutzte diesen Vorfall, um den Einfluss ausländischer Kulturen auf die kubanische Gesellschaft zu kritisieren.
Quelle: ICM/Facebook (https://t1p.de/zx48q)
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Text: Leon Latozke
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