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Der Überlieferung nach wurde Havanna am 16. November 1519 unter einem Ceibabaum gegründet. Ein Nachfahre des Baums soll noch heute Wünsche erfüllen, wenn man ihn in den Morgenstunden des Gründungstags umrundet.
Auf der Plaza de Armas, die in der Kolonialzeit das Zentrum des offiziellen und öffentlichen Lebens in Havanna war, steht ein Denkmal namens El Templete, das Tempelchen. In seiner Gedenksäule befindet sich eine lateinische Inschrift, die Folgendes verkündet:
"Halt ein, Wanderer, diesen Ort schmückte einst ein Baum, eine grüne Ceiba, ein denkwürdiges Zeichen der Umsicht und der alten Religion der jungen Stadt, denn sicherlich wurde unter ihrem Schatten für jene Stadt feierlich der Grundstein ihrer Gesundheit gelegt. Hier fand zum ersten Mal die Versammlung der klugen Ratsherren statt, die sich bereits vor mehr als zwei Jahrhunderten ereignete. Die Ceiba wurde von einer ewigen Tradition bewahrt, erlag aber der Zeit. So siehst Du hier ihr Bild, das heute in dem Stein gemeißelt wurde, am letzten Tag im November im Jahr 1754." Den Überlieferungen nach stand hier ein Ceibabaum, in dessen Schatten Havanna die Stadtrechte erhielt, dem Cabildo die Wache und das Sorgerecht für Havanna ereilt wurden, und die erste Messe in der Stadt San Cristobal de La Habana gehalten wurde. Die Säule zur Erinnerung an die Gründung der Stadt wurde 1754 vom Gouverneur Don Francisco Cagigal de la Vega errichtet, als die Ceiba aus den Überlieferungen schon lange nicht mehr stand. Havannas Name setzt sich dabei zusammen aus einer Kombination des Stadtpatrons San Cristóbal mit der ursprünglichen Bezeichnung der Siedlung nach dem Taíno-Häuptling Habaguanex. Doch der Platz, an dem heute an die Stadtgründung erinnert wird, war nicht der eigentliche Gründungsort Havannas. Für die Zeit zwischen 1514 und 1519 sind zwei weitere Standorte bekannt. Ursprünglich wurde Havanna im Jahr 1514 oder 1515 vom Konquistador Diego Velázquez de Cuéllar in der Nähe der heutigen Stadt Batobanó, an der Mündung des Flusses Onicaxinaen an der Südküste der Insel gegründet. In dieser Zeit gehörten zu der Stadt mindestens zwei verschiedene Gründungen an der Nordküste, eine von ihnen in La Chrorrera, in der heutigen Wohngegend Puentes Grandes in Havannas Stadtbezirk Playa. Schließlich wurde Havanna am 16. November 1519 aufgrund der überaus günstigen Lage in die Bucht Puerto de Carenas verlegt, die heute den Hafen Havannas beherbergt. Hier entwickelte sie sich zu einem wichtigen Handels- und Militärhafen. Ob sich diese Verlegung dort und so zugetragen hat wie von Gouverneur Don Francisco in der Säule am Tempelchen beschrieben lst ungewiss, doch traditionell begehen die Habaneros den Gründungstag ihrer Stadt, indem sie sich am Vorabend auf der Plaza de Armas vor El Templete treffen und um Mitternacht die Ceiba dreimal umrunden, einige Münzen auf ihre Wurzeln werfen, und dabei einen Wunsch, der in Erfüllung gehen soll, formulieren. Natürlich kann man das Ritual nicht nur Havannas Geburtstag durchführen und nicht nur bei Tagesanbruch des 16. November. Aber die Überlieferung sagt, dass man am Geburtstag seinen Wunsch nicht nur gewiss erfüllt bekommt, sondern auch viel Glück für das ganze kommende Jahr hat.
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Text: Leon Latozke
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