Neues aus Kuba
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In Havanna wurde eine Statue des kubanischen Nationalhelden Jose Martì enthüllt. Auf Kuba kein ungewöhnlicher Vorgang, diese Skulptur wurde allerdings von New York, der Geburtsstadt des US-Präsidenten Trump, gestiftet.
Am Freitag (20.) wurde in der kubanischen Hauptstadt eine Statue des Unabhängigkeitskämpfers Jose Martí der Öffentlichkeit präsentiert. Die Skulptur wurde vom Bronx Museum of Art in New York gestiftet als Geste der internationalen Freundschaft zwischen beiden Ländern, die sich momentan gerade wieder einem Tiefpunkt annähert.
Die Bronzestaatue ist eine Kopie des Jose-Martí-Denkmals im New Yorker Central Park und zeigt Kubas Nationalhelden auf einem sich aufbäumenden Pferd. Die 2,5 Millionen teure und mit einer Spendekampgane des Bronx Museums finanzierte Replik kam am 3. Oktober in Kuba an. Jetzt wurde sie auf einem schwarzen Marmorsockel vor dem Revolutionsmuseum in Havanna enthüllt, mit Blick auf die Bucht von Havanna und auf's 160 Kilometer entfernte Florida. Das von der New Yorker Bildhauerin Anna Hyatt Huntington gestaltete Original hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Die sechs Meter hohe Reiterstandbild sollte den Moment einfangen, als Jose Martí 1895 in seiner ersten Schlacht im Osten Kubas getötet wurde. Eine Replik eines Ölgemäldes von Esteban Valderrama, das der kubanische Maler selbst zerstörte, war Ausgangspunkt für Huntingtons Arbeit. Nachdem die Statue 1958 fertiggestellt und Fulgencio Batista gewidmet wurde, unter der Bedingung sie in New York City aufzustellen, zahlte der Diktator 100.000 Dollar für den Bau eines Sockels. Kurz darauf übernahm Fidel Castro die Macht in Kuba, das US-Außenministerium griff ein und die Skulptur blieb jahrelang unter einer Plane in einem Lagerhof in der Bronx versteckt. Erst 1964 wurde das Denkmal auf Betreiben von Exilkubanern am Südeingang des Central Parks aufgestellt. Die Inschrift auf den Sockel lautete: "Jose Marti: Apostel der kubanischen Unabhängigkeit. Führer des amerikanischen Volkes und Verteidiger der Menschenwürde. Sein literarisches Genie wetteiferte mit seiner politischen Weitsicht. Er wurde am 28. Januar 1853 in Havanna geboren. Fünfzehn Jahre seines Exils lebte er in New York. Am 19. Mai 1895 starb er in einem Gefecht in Dos Rios in der Provinz Oriente." Eusebio Leál, Havannas Stadthistoriker, präsentierte das Denkmal in Havanna im Vorfeld der offiziellen Einweihung im Januar der lokalen und internationalen Presse. "Welche Bedeutung hat es? Es bekräftigt, dass die Achtung der Rechte anderer Frieden bedeutet, auch bei Diskrepanzen und falscher Politik, und auch wenn manche versuchen, Brücken einzureisen und die bestehende Verständigung zwischen Nationen und Menschen zu zerstören." Die Spendenkampagne wurde auf dem Höhepunkt der von US-Präsident Barack Obama im Dezember 2014 gestarteten Entspannungspolitik zwischen Washington und Havanna ins Leben gerufen. Unter Obamas Nachfolger Trump sind die Beziehungen merklich abgekühlt. Trump, der angekündigt hatte die Reisebestimmungen nach Kuba zu verschärfen, hat das Personal der US-Botschaft um mehr als die Hälfte gekürzt, die Bearbeitung von US-Visa für Kubaner in Havanna ausgesetzt, eine Reisewarnug für Kuba augesprochen und Kuba für angebliche Schallattackem auf US-Diplomaten in Havanna verantwortlich gemacht. Kuba bestreitet jegliche Beteiligung an den angeblichen Vorfällen, und wirft der USA mangelnde Kooperation bei den Untersuchungen vor, sowie die ungeklärten Vorfälle als Vorwand für den Abbau der Beziehungen zu Kuba zu benutzen.
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Text: Leon Latozke
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