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Verlassene Schwimmbäder: Havannas ungewöhnliche Oasen der Geschichte und Entspannung. Einst private Rückzugsorte, erzählen sie von sozialen Wandlungen und bieten Zuflucht vor Hitze und Alltagssorgen.
Die heute verlassenen und mit Meerwasser gefüllten Pools wurden in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts von reichen kubanischen Familien gebaut. (Bildquelle: DW © Yamil LAGE)
Inmitten der sommerlichen Hitze in Havanna ist es nicht der Strand, der die Einheimischen anzieht, sondern verlassene Swimmingpools, die einst von wohlhabenden kubanischen Familien in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts errichtet wurden. Diese historischen Schwimmbäder, welche die politischen Umbrüche der Revolution von 1959 überdauert haben, sind nun zu einem ungewöhnlichen Rückzugsort geworden.
Diese verlassenen Pools, gefüllt mit Meerwasser, sind im westlichen Stadtteil Miramar gelegen. In den 1940er und 1950er Jahren florierte dieser Stadtteil mit prächtigen Villen und Luxushotels. Die Pools, von denen viele bisher nur den Einheimischen bekannt sind, bilden ein Stück lebendige Geschichte, das die Verbindung der Bevölkerung zu vergangenen Zeiten bewahrt. Für Menschen wie Boris Baltrons, 44, sind diese Pools mehr als nur ein Ort zum Schwimmen. "Diese Schwimmbäder haben Tradition. Von Generation zu Generation kommen wir hierher", erklärt er, während er von seiner Familie begleitet wird. Die Pools wurden einst von reichen Familien als private Rückzugsorte genutzt, wovon die Spuren der spanischen Fliesen zeugen, die einst die Wände der Pools schmückten. Die Pools erzählen Geschichten von vergangenen Zeiten, als jeder sein eigenes kleines Paradies hatte. Alberto, ein 38-jähriger Wissenschaftler, betont, dass diese Pools zwar nicht die Strände von Varadero erreichen, aber dennoch Spaß und Entspannung bieten. Insbesondere für Familien, die sich den Luxus einer 20-minütigen Fahrt zu den nächstgelegenen Sandstränden nicht leisten können, sind diese Pools ein wertvoller Zufluchtsort. In einer Zeit, in der Süßwasserknappheit auf der kommunistischen Insel ein alltägliches Problem ist, sind viele der kubanischen Schwimmbäder, die Süßwasser benötigen, in Vergessenheit geraten. Einige wurden in den ersten Jahrzehnten der Revolution zu Sportanlagen umgewandelt und dienen heute als Treffpunkt für Skateboarder, Graffiti-Künstler, Videofilmer und fußballspielende Kinder.
Fidel Castros "Riesenpool" (Bildquelle: DW © Yamil LAGE)
Ein ikonisches Beispiel für Kubas Schwimmbadkultur ist der "Riesenpool", der in den 1970er Jahren von Fidel Castro in Alamar, einem sowjetisch geprägten Wohnkomplex in Havanna, eingeweiht wurde. Mit einer Fläche von 5.000 Quadratmetern sollte er den Geist des Sozialismus und der Gemeinschaft fördern. Heute jedoch zeugen die von üppiger Vegetation überwucherten Betonflächen von der Vergänglichkeit der Zeit und der Natur.
Inmitten der Veränderungen und Herausforderungen, die Kuba erlebt hat, bieten diese verlassenen Pools eine einzigartige Möglichkeit, in die Geschichte des Landes einzutauchen. Sie erzählen von sozialen Veränderungen, Privatbesitz und Gemeinschaftsgefühl, während sie gleichzeitig einen Ort der Entspannung und des Vergnügens für diejenigen bieten, die nach einem kühlen und erfrischenden Ort suchen, um der Hitze zu entkommen.
Quelle: Yahoo (https://t1p.de/rgcao), DW (https://t1p.de/o9x4g)
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Text: Leon Latozke
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