Neues aus Kuba
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Das Global Footprint Network hat den 19. November als Kubas Earth Overshoot Day errechnet. Würden alle so leben wie die Kubaner, würde die Menschheit zwar immer noch mehr nachwachsende Ressourcen verbrauchen als die Erde jährlich liefern kann, die Nachfrage würde das Angebot aber erst sehr viel später im Jahr übersteigen. Das Global Footprint Network berechnet jährlich die auf der Erde verfügbare Biokapazität und stellt sie dem ökologischen Fußabdruck gegenüber, also dem Maß für die menschliche Inanspruchnahme der Naturleistungen. Ist die Beanspruchung größer als der Nachschub, spricht man von einem "Overshoot", was auf Deutsch so viel heißt wie Grenzüberziehung. Auf Ökosysteme angewendet bedeutet das: Wenn man z. B. mehr Bäume aus einem Wald schlägt, als nachwachsen, mehr Fische fängt, als die Fischstöcke auf Dauer hergeben. In diesem Jahr überstieg die menschliche Nachfrage nach nachwachsenden Rohstoffen ab dem 1. August die globale Biokapazität. Ab diesem Earth Overshoot Day lebte die Menschheit über ihre Verhältnisse - sozusagen auf Pump. Sie verbraucht so viele Ressourcen, dass es eineinhalb Erden bedürfte, um diese nachhaltig bereitzustellen. Für Bestimmung des ökologischen Fußabdrucks eines Landes wird eine Fläche durchschnittlicher biologischer Produktivität herangezogen, der sogenannte globale Hektar (gha). Kubas ökologischen Fußabdruck gibt das Global Footprint Network mit 1,9 gha pro Person und Jahr an. Ein durchschnittlicher Kubaner benötigt also 1,9 Hektar, etwas weniger als zwei Fußballfelder an biologisch aktiver Fläche, um sein gewohntes Konsumniveau zu halten und sich seines Abfalls zu entledigen. Zum Vergleich: Die globale Biokapazität beträgt 1,68 gha, Deutschland hat einen Fußabdruck von 5,0 gha und trauriger Spitzenreiter ist Qatar mit 15,7 gha. Damit lässt sich der heutige Tag, der 19. November, als Kubas Earth Overshoot Day berechnen. D. h. wenn alle so leben würden wie die Kubaner und hätten deren ökologischen Fußabruck, würden zwar immer noch mehr Ressourcen verbraucht als die Erde nachliefern kann, der Tag an dem die Nachfrage das nachwachsende Angebot übersteigt, wäre aber später und man benötigte nur 1,1 Erden um die Nachfrage nachhaltig zu stillen. ![]() Im Jahre 1961 dem frühesten Zeitpunkt, an dem der kubanische Fußabruck bestimmte wurde, lag dieser bei 1,5 gha. Zu dieser Zeit hatte Kuba noch eine positive Ökobilanz und eine halbe Erde hätte gereicht. Seitdem hat sich Fußabdruck stetig vergrößert, so daß ab 1977 Kubas Bilanz negativ war. ![]() 1989 hatte der Fußabdruck seinen bisherigen Höchstwert von 2,81 gha erreicht. In der darauffolgenden Sonderperiode reduzierte sich sein Wert schlagartig auf 1,68 gha - Kubas Ökobilanz war kurzzeitig wieder positiv- vergrößerte sich seitdem wieder vergleichsweise moderat auf den aktuellen Wert von 1,91.
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Text: Leon Latozke
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