Neues aus Kuba
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Seit der Kirchenspaltung vor nahezu 1000 Jahren haben sich am Freitag (12.) erstmals die Oberhäupter der katholischen und der russisch-orthodoxen Kirche wieder offiziell getroffen. Im Protokollsaal des internationalen Flughafens "José Martí" in Havanna kamen Papst und russisch-orthodoxer Patriarch zu dem historischen Treffen zusammen.
Nach einer Umarmung mit dreifachem Wangenküsschen unter dem Blitzlichtgewitter der Fotografen und der Aufstellung zum Pressefoto setzten sich beide und begannen das erste Gespräch zwischen einem katholischen und einem russisch-orthodoxen Kirchenoberhaupt seit fast einem Millenium.
Auf Franziskus' Frage nach dem Verlauf seiner Reiser antwortete Kyrill, dass jede Reise beschwerlich sei, doch er habe das Gefühl, man habe sich jetzt zur rechten Zeit am rechten Ort getroffen. Papst Franziskus bedauerte, dass das nicht schon früher geschehen sei. Später nahm der kubanische Staatspräsident Raúl Castro an der Begrüßung zu einem Gespräch mit Franziskus teil. Die Höhepunkte im Video30-Punkte-Erklärung von Franziskus und Kyrill
Nach dem Pressetermin zogen sich Papst und Patriarch zu einen zweistündigen Gespräch zurück, das in die Unterzeichnung einer gemeinsame Erklärung mündete. In dem 30-Punkte-Papier nehmen die beiden Kirchenführer zur Situation im Mittleren Osten und Nordafrika, zur Wichtigkeit des interreligiösen Dialogs und zum unveräußerlichen Recht auf Leben Stellung.
Darin wird Kuba als das Symbol der Hoffnungen der „Neuen Welt“ und der dramatischen Ereignisse der Geschichte des 20. Jahrhunderts bzeichnet. Die Kirchenoberhäupter fordern die internationale Gemeinschaft zum Handeln auf, um der weiteren Vertreibung von Christen im Nahen Osten zuvorzukommen und Gewalt und Terrorismus im Irak und Syrien ein Ende zu setzten. Sie warnen außerdem davor, bei der Integration Europas, die religiöse Identität nicht zu achten. Europe müsse seinen christlichen Würzeln treu bleiben.
Erklärung in Deutsch bei Granma anzeigen
Lange Planung
Pläne für ein Treffen zwischen Katholischer und russisch-orthodoxer Kirche existierten seit über 20 Jahren. Dass es nun möglich wurde liegt daran, dass beide Kirchenoberhäupter in der selben Weltregion unterwegs waren und ist nicht zuletzt einer Stippvisiste zuzuschreiben, die Raúl Castro auf der Heimreise von seinem Treffen im Moskau mit Kyrill und Putin im Vatikan einlegte.
Seit der Kirchenspaltung im Jahre 1054, bei der sich die Oberhäupter der Westkirche in Rom und der Ostkirche im Konstantinopel, dem heutigen Istanbul, gegenseitig exkommunizierten, gibt es eine katholische und eine orthodoxe Kirche. Die orthodoxe Kirche zersplitterte sich in 14 weitere Glaubensgemeinschaften, von denen die russisch-orthodoxe mit rund 150 Millionen Gläubigen die größte ist. Der katholische Kirche gehören rund 1,2 Milliarden Menschen an. Für den Juni ist eine weitere historische Begegnung geplant. Auf Kreta sollen sich alle orthodoxen Kirchen treffen. Der Papst und seine Vorgänger trafen sich mit Patriarchen anderer orthodoxer Kirchen, nicht jedoch mit russisch-orthodoxen. Kyrill is als Verfechter traditioneller Familienwerte un Gener von Homosexuellen bekannt und steht in engem Kontk zum russischen Präsidenten Wladimir Putin. Putin sieht in der orthodoxen Kirche einen Verbündten im Kampf gegen westliche Einflüsse und den Werteverfall und bindet sie als Machtstütze aktiv in eien Allianz aus Kirche und Staat ein.
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Text: Leon Latozke
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