Historisches Tief für kubanischen Tourismus

Nur knapp 35600 Touristen besuchten in den ersten beiden Monaten des Jahres die Karibikinsel, so wenig wie noch seit Beginn des Tourismus in Kuba. 

Wie das staatliche Nachrichtenportal Cubadebate am Dienstag (16.) meldete, sind im Januar und Februar des laufenden Jahres 95,5% weniger Touristen nach Kuba gekommen als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

"In den ersten beiden Monaten des Jahres 2021 kamen rund 35600 internationale Reisende auf die Insel, was 4,5 % der 792507 ausländischen Besucher Ende Februar 2020 ausmacht" zitiert die Website José Luis Perelló, führender Experte für Tourismus und Universitätsprofessor in Havanna. 

Selbst im Jahr 1985, aus dem die ersten in Kuba erhobene Tourismus-Statistiken stammen und in dem der Fremdenverkehr noch kaum entwickelt war, besuchten mit 46.422 mehr Menschen die Insel als jetzt. 

Damit setzt sich der bereits vom Nationalen Kubanischen Amts für Statistik und Information (Oficina Nacional de Estadística e Información - ONEI) für das Jahr 2020 gemeldete dramatische Entwicklung (https://t1p.de/vg04) fort.

Nach ONEI-Angaben haben im vergangenen Jahr nur knapp über eine Million internationale Reisende Kuba besucht, nachdem aufgrund der Corona-Maßnahmen von März bis Oktober die Grenzen Kubas geschlossen waren. Das entspricht einem Rückgang um 74,6% gegenüber dem Vorjahr, als noch über 4,2 Millionen Besucher aus dem Ausland auf die Insel kamen. 

Der  internationale Tourismus, nach dem Export medizinischer Dienstleistungen die zweitwichtigste Devisenquelle für die chronisch klammen Staatskassen, ist essentiell für die Wirtschaft der Insel. Doch die Wiederbelebung der kubanischen Tourismusbranche, die mehr als 10 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausmacht, hat Kuba nicht allein in der Hand. 

"Der Tourismus in Kuba wird nicht nur von der Kontrolle der Pandemie im Land abhängen, sondern auch vom Erfolg der Impfprozesse in Kanada, Spanien, Deutschland, England und Frankreich, den Hauptmärkten, aus denen Touristen nach Kuba kommen", gibt Perelló zu Bedenken. 

Quelle: Cubadebate (https://t1p.de/08s3)