Neues aus Kuba
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Wegen einer "eklatante Lücken" beim Zugang zu Coronavirusimpfstoffen sind bislang in ganz Lateinamerika nur 3 % der Bevölkerung voll gegen Corona geimpft. In Kuba dagegen will man bereits bis August 70% aller Insulaner vollständig mit dem landeseigenen Vakzinen versorgt und Herdenimmunität erreicht haben.
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(Bildquelle: PAHO © Na)
Nach Angaben der Panamerikanischen Gesundheitsorganisation (PAHO) gibt es in Lateinamerika und der Karibik "eklatante Lücken" beim Zugang zu Coronavirusimpfstoffen. Nur drei Prozent der mehr als 650 Millionen Einwohner der Region seien bisher vollständig geimpft, erklärt PAHO-Direktorin Carissa Etienne am Freitag (21.).
"Mehr als eine Million Menschenleben sind durch COVID-19 ausgelöscht worden. Dies ist ein tragischer Meilenstein für alle in der Region", sagte Dr. Etienne. "Diese Pandemie ist noch lange nicht vorbei, und sie trifft Lateinamerika und die Karibik schwer und beeinträchtigt unsere Gesundheit, unsere Volkswirtschaften und ganze Gesellschaften. Dennoch sind nur etwa 3 % unserer Bürger geimpft worden." In einer Onlinepressekonferenz rief sie dazu auf die übermäßige Abhängigkeit von Importen essenzieller Medizinprodukte durch eine verstärkte Herstellung vor Ort zu mindern. Lediglich vier Prozent des Medizinbedarfs der Region während der Pandemie, stammten aus der Region. "Wir brauchen dringend mehr Impfstoffe für Lateinamerika und die Karibik, eine Region, die durch diese Pandemie auf eine harte Probe gestellt wurde." fuhr sie fort. Impfstoffe wie die von Astrazeneca und Cansino werden bereits in begrenztem Umfang in Brasilien, Argentinien und Mexiko hergestellt oder abgefüllt. Kommende Woche soll die erste Million in Argentinien und Mexiko hergestellten Dosen des Astrazeneca-Vakzins fertig sein, teilte der mexikanische Außenminister Marcelo Ebrard mit. Weil Produkte, die für die abschließende Beschichtung und Abfüllung in Mexiko gebraucht wurden, fehlten, kam es bisher zu monatelangen Verzögerungen. Mexiko und Argentinien hatten schon im vergangenen August angekündigt, mindestens 150 Millionen Dosen des vom britisch-schwedischen Pharmakonzern Astrazeneca entwickelten Impfstoff gemeinsam zu produzieren und damit Lateinamerika – abgesehen von Brasilien – zu versorgen. In Argentinien wird auch bereits das russische Vakzin Sputnik V hergestellt – das soll bald ebenfalls in Mexiko geschehen. In Kuba werden derzeit zwei einheimische Impfstoffe in der letzten Phase klinischer Studien getestet, aber bereits in einer groß angelegten Kampagne verimpft. Obwohl die Vakzine von den Zulassungsbehörden noch nicht zertifiziert sind und noch keine überprüfbaren Daten zur Wirksamkeit zur Verfügung stehen, wurden auf der Insel bereits mehr als 1,1 Millionen Menschen mit einer ersten Dosis der landeseigenen Impfstoffkandidaten geimpft. Wie des kubanische Gesundheitsministerium mitteilte sollen bis Ende Juni 23 Prozent der kubanischen Bevölkerung geimpft sein, im Juli bereits 34 Prozent. 70 Prozent der Bevölkerung sollen bis Ende August vollen Impfschutz erhalten. Damit wäre Kuba weltweit eines der ersten Länder dessen Bevölkerung mit Herdenimmunität gegen COVID-19 geschützt ist.
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Text: Leon Latozke
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