Neues aus Kuba
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Zum Internationalen Frauentag sind Frauen weltweit auf der Straße, um für ihre Rechte zu kämpfen - nur in Kuba ist das Demonstrationsrecht eingeschränkt. Trotzdem engagieren sich junge Frauen in Kuba in Gruppen wie YoSíTeCreo und Alas Tensas gegen geschlechtsspezifische Gewalt und fordern mehr Mitspracherecht in Bezug auf Frauenrechte.
Eine Webseite verzeichnet in Kuba 16 Femizide zwischen Januar und 3. März 2023 (Bildquelle: rfi © Adalberto ROQUE / AFP/File)
Zum Internationalen Frauentag gehen Frauen in vielen Ländern auf die Straße, um ihre Rechte und Forderungen zu demonstrieren. In Kuba hingegen ist das Demonstrationsrecht eingeschränkt, und regierungskritische Demonstrationen sind generell verboten. Das berichtet Radio France International (RFI) in einem Onlineartikel.
Drei Aktivistinnen, die eine Genehmigung für Demonstrationen in verschiedenen Teilen der kommunistisch regierten Insel beantragt hatten, wurden demnach im Januar verhaftet und verhört. Das Frauennetzwerk Red Femenina de Cuba hat daraufhin zu einem "virtuellen Marsch" aufgerufen, dem sich kubanische Frauen und Männer anschließen können. Zudem gibt es in Kuba aktive Gruppen, die sich gegen geschlechtsspezifische Gewalt engagieren. Diese Gruppen wurden von jungen Frauen ins Leben gerufen, die sich zunehmend von der regierungsnahen Föderation kubanischer Frauen (FMC) distanzieren und mehr Mitspracherecht in Bezug auf Frauenrechte fordern. Die Gruppen YoSíTeCreo und Alas Tensas sind zwei solcher Gruppen, die sich der Überwachung von geschlechtsspezifischer Gewalt verschrieben haben. In Kuba gibt es keine offiziellen Zahlen zur geschlechtsspezifischen Gewalt, und Femizid wurde trotz Forderungen von Aktivisten nicht als separates Verbrechen im Strafgesetzbuch verankert. Im Januar und Februar 2022 wurden bereits 15 Femizide auf der kommunistischen Insel registriert. YoSíTeCreo und Alas Tensas setzen sich dafür ein, dass die Opfer nicht vergessen werden. Die Aktivistin Kianay Anandra betont, dass die Revolution von Fidel Castro im Jahr 1959 für Frauen in Kuba eine "große Tür" geöffnet habe. Kuba war das erste lateinamerikanische Land, das Abtreibung legalisierte, Frauen sind seit langem in allen Bereichen des öffentlichen Lebens sehr aktiv, und das Land hat eine der höchsten Frauenquoten in der Gesetzgebung weltweit. Allerdings fordern junge Frauen wie Anandra eine Erneuerung des Kampfes für Frauenrechte und kritisieren das mangelnde Engagement der Regierung in dieser Frage. Yanelys Nunez von Alas Tensas betont, dass die Regierung die Frauen in Kuba zurückhalte. RFI zeigt, dass kubanische Frauen aufgrund eingeschränkter Demonstrationsrechte und einer Regierung, die Frauenrechte nicht ausreichend unterstützt, vermehrt online und in Gruppen aktiv werden, um gegen geschlechtsspezifische Gewalt und für Frauenrechte zu kämpfen.
Quelle: RFI (https://t1p.de/hcwmi)
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Text: Leon Latozke
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