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Internationales Expertengremium fordert den Abbau von Hindernissen für Kubas Biotech-Sektor4/11/2022
"Kuba kann ein wichtiger Akteur bei der Verbesserung des weltweiten Zugangs zu lebensrettenden medizinischen Fortschritten sein" sagte der Direktor des Zentrums für Forschung und Politik im Bereich Infektionskrankheiten an der Universität von Minnesota und forderte dazu auf, "Barrieren abzubauen".
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(Bildquelle: Oncubanews © CIGBCuba/Twitter)
Eine internationale Delegation von Wissenschaftlern unter der Leitung von US-Experten hat Anfang der Woche (1.) einen Bericht veröffentlicht, in dem sie dazu aufruft, "Barrieren abzubauen", um die Zusammenarbeit mit der kubanischen Biotechnologie-Industrie zu verbessern.
Dem Text zufolge besuchten 11 Experten im vergangenen Juni die Insel - die erste von US-Wissenschaftlern geleitete Delegation seit fünf Jahren - um die Entwicklung kubanischer Impfstoffe gegen COVID-19 zu verstehen. "Kuba kann ein wichtiger Akteur bei der Verbesserung des weltweiten Zugangs zu lebensrettenden medizinischen Fortschritten sein. Und obwohl die Politik komplex ist, müssen wir uns mit den Hindernissen für eine Beteiligung befassen", sagte Michael Osterholm, Direktor des Zentrums für Forschung und Politik im Bereich Infektionskrankheiten der Universität von Minnesota, der in dem Bericht zitiert wird. Das Papier mit dem Titel "COVID-19 Vaccine Enterprise: Report from a High-Level Fact-Finding Delegation to Cuba" wurde auf der Jahrestagung der American Society of Tropical Medicine and Hygiene (ASTMH) veröffentlicht. Die Experten stellten fest, dass Kuba trotz der bestehenden Beschränkungen aufgrund der US-Sanktionen gegen die Insel allmählich ein globales Netz von Partnerschaften im Bereich der Biotechnologie aufgebaut hat. Die Delegation wurde von der Medical Education Cooperation With Cuba (MECC) organisiert, einer US-amerikanischen Nichtregierungsorganisation, die die Zusammenarbeit mit der Insel im Bereich Medizin und Forschung fördert. "Die Pandemie, mit der wir heute noch konfrontiert sind, hat sich aufgrund der alarmierenden Ungleichheiten beim Zugang zu Impfstoffen erheblich verlängert (...) Kuba allein kann diese Lücke nicht schließen, aber es kann einen viel größeren Beitrag leisten", wird Rabadán-Diehl, einer der beiden Wissenschaftler, die die Mission leiteten, in dem Bericht zitiert. Der Bericht hebt mehrfach die Leistungen des kubanischen Biotechnologiesektor hervor. "In einem schwierigen sozialen und wirtschaftlichen Umfeld, entwickelten, testeten und produzierten kubanische Wissenschaftler zwei sichere und hochwirksame Covid-19-Impfstoffe, mit denen mehr als 90 Prozent der Bevölkerung geimpft werden konnten“ Dass das kleine Land dies geschafft habe, sollte „als Modell für die Bewältigung weltweiter Notlagen im Bereich der öffentlichen Gesundheit in ressourcenarmen Gebieten dienen“. Der Bericht weist auf die die „komplexe politische Lage“ hin, die die Arbeit für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf der Karibikinsel erschwere und kritisiert auch, dass die für Kuba geltenden Handelsbeschränkungen sich auch auf die Nutzung der „beträchtlichen biotechnologischen Kapazitäten“ für andere Länder auswirken. Internationale Zusammenarbeit sei heute „dringend erforderlich, um globalen Gesundheitsnotlagen wirksam vorzubeugen und diese zu bekämpfen“, heißt es in dem Bericht. Mehr als 90 Prozent der impffähigen Bevölkerung auf der Insel - einschließlich der 2-18-Jährigen - haben eine vollständige Impfung mit einem der drei landesweit hergestellten Biologika: Abdala, Soberana 02 und Soberana Plus. Die kubanischen Impfstoffe sind jedoch noch nicht von der WHO anerkannt worden. Die kubanischen Behörden übermittelten die Abdala-Unterlagen Anfang des Jahres zur Genehmigung durch die Agentur. Eduardo Martinez, Leiter des staatlichen biopharmazeutischen Konzerns BioCubaFarma, der Abdala herstellt, räumte im April eine "leichte Verzögerung" im Zulassungsverfahren ein. Die Experten forderten ihre kubanischen Kollegen auf, "die Veröffentlichung der Ergebnisse ihrer klinischen Versuche in Fachzeitschriften mit Peer-Review zu beschleunigen", obwohl sie "verstehen, dass die kubanischen Wissenschaftler unter schwierigen Bedingungen arbeiten".
Quelle: Medic Review (https://t1p.de/lbg7i)
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Text: Andreas B. Lindner
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