Neues aus Kuba
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Invasive Arten bedrohen Ökosysteme weltweit. Eine aggressive invasive Weichkoralle, die die Küsten und Fischerei in Venezuela gefährdet, wurde auch in kubanischen Gewässern entdeckt.
Invasiv: Unomia stolonifera (Bildquelle: Researchgate © Juan Pedro Ruiz-Allais)
Invasive Arten bedrohen Ökosysteme weltweit, und das Meer ist keine Ausnahme. Obwohl strenge Kontrollen versuchen, ihre Verbreitung zu stoppen, gelingt es manchen Arten dennoch, sich auf natürliche Weise auszubreiten. Ein bemerkenswertes Beispiel ist der Rotfeuerfisch, der auf natürliche Weise von Florida in die Gewässer um Kuba gelangte und sich daraufhin in Südamerika ausbreitete.
Das Hauptproblem bei invasiven Arten liegt darin, dass sie in denselben Ökosystemen wie heimische Arten vorkommen, um Nahrung konkurrieren und gelegentlich das Verschwinden einheimischer Arten verursachen. Ein aktuelles Beispiel ist Unomia stolonifera, eine Weichkorallenart, die die die Küsten Venezuelas erobert hat. Ihre Auswirkungen auf die Umwelt sind katastrophal und können sogar die Fischerei gefährden. Nach einem im Kubanisches Wissenschaftsnetz (Red Cubana de la Ciencia - Redcien). wurde sie auch Kuba gefunden und ausgerottet. Unomia stolonifera wurde ursprünglich von Hobbyaquarianern nach Venezuela eingeführt, doch sie gelangte sie in die Umwelt, wo sie sich rasant vermehrte und große Teile der venezolanischen Karibikküste im Bundesstaat Aragua, das Cuare-Refugium im Bundesstaat Falcón und den Meeresboden im Mochima-Nationalpark besiedelte. Dies führte zu verheerenden Auswirkungen auf die Meeresumwelt und verdrängte andere Korallenarten. Die Auswirkungen ihrer Besiedlung reichen sogar bis zur Beeinträchtigung der Fischvermehrung, was einen Rückgang in der kommerziellen Fischerei zur Folge hatte. Die Kolonien dieser rosa-weißen Weichkorallenart, die im Indopazifik beheimatet ist, zeichnen sich durch lange, ausfahrbare Tentakel (Stoloniten) unterschiedlicher Größe aus, die im ausgefahrenen Zustand 6-8 cm und im eingefahrenen Zustand 2-3 cm erreichen können. Die Larven von Unomia sind äußerst widerstandsfähig und können mehr als 48 Stunden lang lebensfähig bleiben, selbst wenn sie nicht im Wasser sind und der Sonne ausgesetzt werden. Die Verbreitung der Unomia stolonifera erfolgt hauptsächlich über Fischernetze, Bootsanker und den Ballast von Schiffen, die aus infizierten Gebieten kommen. Wie andere Korallen kann sie sich aus Bruchstücken ihrer Kolonie entwickeln und weiterwachsen. Die Entfernung dieser invasiven Art erweist sich als äußerst zeitaufwendig, da geübte Taucher etwa eine Stunde benötigen können, um Exemplare auf einer Fläche von zwei bis drei Quadratmetern zu entfernen. Laut einer Veröffentlichung des kubanischen Wissenschaftlers Juan Pedro Ruiz-Allais wurde die invasive Koralle im September 2022 in der Bacuranao-Bucht in Kuba entdeckt. Untersuchungen, die bis zum 13. März 2023 durchgeführt wurden, hatten das Ziel, Maßnahmen zur Ausrottung dieser Art aufgrund ihrer Gefahr für die Gesundheit der Riffe zu entwickeln. Zum Zeitpunkt der Untersuchung war die Verbreitung der Koralle auf eine Fläche von 1 m² in einer Tiefe von 11 Metern begrenzt, wo sie sich an einer Schicht kalkhaltiger Rotalgen festgesetzt hatte. Vorläufigen Berichten zufolge wurde Unomia an anderen Stellen in den Gewässern um Kuba nicht beobachtet, was eine gute Nachricht darstellt. An dieser Aktion beteiligten sich auch Forscher verschiedener Institutionen sowie Gruppen von Amateurtauchern und Fischern, die über das vom Meeresforschungszentrum der Universität Havanna eingerichtete Netzwerk "Red de Blanqueamiento" mit Anhängern im ganzen Land Informationen austauschen. Dennoch ist es notwendig, die Riffe systematisch zu beobachten, insbesondere zwischen Havanna und Matanzas, in der Umgebung des Fundortes, um bei einem erneuten Auftreten sofort handeln zu können.
Quelle: RedCien(https://t1p.de/tdtdh)
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Text: Leon Latozke
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