Neues aus Kuba
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Experten gehen davon aus, dass bei einem Sieg der Demokraten im Bundesstaat Florida, der nächste US-Präsident Joe Biden heißen wird. Und so geht der mit dem Welthit "Despacito" auf Stimmenfang bei den wahlentscheidenden Latinos und Hispanics im Sonnenstaat.
Demokraticsher Präsidentschaftskandidat Joe Biden (Bildquelle: YouTube © )
Auf ungewohnte Weise begann Joe Biden seinen ersten Wahlkampfauftritt im US-Bundesstaat Florida. Er trat auf die Bühne, ging ans Rednerpult – und ließ erst einmal von seinen Smartphone den spanischsprachigen Popsong "Despacito" erklingen, mit dem der US-amerikanische Latin-Pop-Sänger Luis Fonsi 2017 einen weltweiten Hit gelandet hatte.
Fonsis Auforderung, der wie Sänger Ricky Martin und Schauspielerin Eva Longoria vor Ort war, ein wenig zu tanzen kam Bidden dann auch etwas steif nach und er bewegte sich ein wenig, bevor er sein Handy abschaltete und wieder einsteckte. Ob er die Latinos im Sonnenstaat damit beeindruckt hat ist unklar, doch Joe Biden kämpft in Florida um ihre Stimmen. In Florida sind etwa 3,1 Millionen Hispanics und Latinos am 3. November wahlberechtigt, etwa 23 Prozent der Wählerschaft im südöstlichsten der Vereinigten Staaten, viele davon Exilkubaner oder deren Kinder. "Die hispanische Gemeinschaft entscheidet über das Schicksal dieses Landes", sagte Biden bei seinem Auftritt in Kissimmee. "Ich bitte um ihre Stimme. Ich werde jeden Tag hart arbeiten, um sie zu bekommen." Die Zeiten in denen Latinos ihre Stimme mehrheitlich den Demokraten gaben, scheinen vorbei. Das geht jedenfalls aus einer Umfrage von NBC News/Marist (https://t1p.de/77kt) hervor, die bei den Demokraten für Panik sorgt. Während Barack Obama und Hillary Clinton noch über eine deutliche Mehrheit verfügten, liegt Biden bei dieser wichtigen Wählergruppe plötzlich im Rückstand und ein Erfolg in Florida ohne die Stimmen der Latinos, ist so gut wie unmöglich. Zwar könnte Biden auch ohne die 29 Wahlstimmen von Florida die Präsidentschaft gewinnen, diese würde das aber deutlich erleichtern. Auf bis zu 96 Prozent schätzen Experten die Wahrscheinlichkeit, dass Biden nach einem Sieg in Florida auch ins Weiße Haus einzieht. Warum tut sich Joe Biden bei den Latinos in Floridas so schwer, während das in Colorado, New Mexico, Nevada, Arizona oder Texas nicht der Fall ist? Offenbar ist es Donald Trump im Sonnenstaat gelungen, Joe Biden bei den Wählern lateinamerikanischer Herkunft als "Sozialisten" zu diskreditieren, vor allem bei jenen, deren Wurzeln in sozialistischen Ländern wie Kuba, Nicaragua oder Venezuela liegen. Ohnehin sind Wähler kubanischer Herkunft schon immer eher den Republikanern gewogen, Puertoricaner aber mehr den Demokraten zuneigen. All diese unterschiedlichen Zielgruppen gleichermaßen anzusprechen, stellt Biden vor ein Problem. Ein ganz anderes Bild von Florida zeichnet hingegen eine Umfrage der Monmouth University (https://t1p.de/h3fp), nach der 58 Prozent der Latinos ihre Stimme Biden geben wollen und Trump nur auf 32 Prozent kommt, ein Ergebnis das 2016 sehr viel näher kommt, als die Umfrage von NBC News/Marist. Doch Hillary Clinton musste sich damals trotz ihres Vorsprungs unter den Hispanics in Florida geschlagen geben, sie hatte aber auch nicht "Despacito" im Wahlkampfgepäck.
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Text: Leon Latozke
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