Neues aus Kuba
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Kubas erster neuer Zug seit über vier Jahrzehnten ist auf Jungfernfahrt gegangen. Die Regierung der Karibikinsel hofft, mit chinesischer Unterstützung ihr marodes Eisenbahnsystem, um das sie einst beneidet wurde, bis Ende 2030 vollständig wiederherzustellen.
Am Samstag (13.) ist Kubas erster neuer Zug seit Jahrzehnten auf seine Jungfernfahrt aufgebrochen. Die 14 glänzenden chinesischen Wagen und ihre Lokomotive verließen den Hauptbahnhof von Havanna und machten sich auf den Weg durch neun Städte, bevor sie 15 Stunden später im 915 Kilometer entfernten Guantánamo am anderen Ende Insel ankommen werden. Der Zug verfügt u. a. über vier klimatisierte Wagen und einen rollenden Restaurantwagen.
Einheimische zahlen für ein Hin- und Rückfahrtticket von Havanna nach Guantánamo ab 200 kubanische Pesos ($8, €7). Für 20 Pesos erhält man eine Hin- und Rückfahrt zwischen Havanna und Matanzas, der ersten Station auf der Strecke. Es war das erste Mal seit 44 Jahren, dass Kuba neue Eisenbahnwagen und Lokomotiven einsetzen kann. Zuvor kaufte die Insel gebrauchte, in anderen Ländern ausrangierte Loks und Wagons. Bereits im Mai kamen die ersten 80 in China gefertigten Wagons auf der Insel an. Bis 2021 sollen insgesamt 250 in Havanna eintreffen. Bezahlt wird mit einem chinesischen Darlehen, das über 15 Jahre zurückzuzahlen ist. 1837 wurde die erste Eisenbahnlinie Lateinamerikas zwischen Havanna und Bejucal eröffnet und bald hatte die Insel ein Eisenbahnnetz, um das sie in ganz Lateinamerika beneidet wurde. Zwar ist Kuba weiterhin das einzige Land in der Karibik, das einen inselweiten Bahnverkehr anbietet, doch die kubanische Eisenbahn ist ein einem beklagenswertem Zustand. Das soll sich nun ändern. Aber es bleibt noch viel zu tun, um rund 4.200 Kilometern Gleis und Dutzende verfallener Stationen wieder auf Vordermann zu bringen. Kuba hofft, dass bis 2030 das restaurierte Schienensystem wieder voll funktionsfähig ist. Schon vor über über 10 Jahren begann die Restaurierung von Havannas doppeltürmigem, 1912 im spanischen Neorenaissancestil erbauten Hauptbahnhof. Die Bahnsteige des Bahnhofs, die fast 1 Kilometer lang sind, erinnern an eine vergangene Zeit, als die Bahn noch ein Hauptverkehrsmittel war, und die Wiederherstellung war ein mühsamer und manchmal frustrierender Prozess, sagen Regierungsbeamte. Nach Angaben des kubanischen Verkehrsministeriums beförderten die kubanische Bahn im Jahr 2018 6,7 Millionen Fahrgäste. 2004 waren es noch 11 Millionen. Die Regierung hofft, die Fahrgastzahlen noch in diesem Jahr auf Fernstrecken um 1 Million zu erhöhen. Zugverbindungen nach Santiago de Cuba, Holguin und Guantánamo im Osten der Insel werden von den Einheimischen stark genutzt.
Quelle: DW (http://snip.ly/9awqb2)
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Text: Leon Latozke
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