Neues aus Kuba
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Eine Studie kubanischer Forscher in Zusammenarbeit mit Kollegen aus den USA, Frankreich und Puerto Rico zeigte, dass die Strände in der Karibik in weiten Teilen von Erosion bedroht sind. Auf Kuba, wo von 257 untersuchten Stränden 86% betroffen sind, hat man Rettungsmassnahmen ergriffen.
Als Teil des Projekts "Physical Alteration and Destruction of Habitats" des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) stellten die Wissenschaftler fest, das die karibischen Strände im Durchschnitt zwischen 0,27 und 2,5 Meter pro Jahr zurückgehen. Hauptursache ist der Anstieg des mittleren Meeresspiegels in den letzten Jahrzehnten, der als Auswirkung des Klimawandels betrachtet wird. Von 1996 bis 2009 stieg dieser auf dem kubanischen Archipel jährlich durchschnittlich um 1,43 Millimeter. Aber auch die schädlichen Auswirkungen einer Reihe von Eingriffen des Menschen tragen zur Küstenerosion bei. Dazu gehören der Abbau von Sand für verschiedene Zwecke, der Bau von Straßen, Hotels und anderen Gebäuden auf Dünen, falsch durchgeführte Küstenschutzmaßnahmen, das Stauen oder Umleiten von Flüssen oder die unzureichende Einrichtung von Marinas und Häfen, die die Dynamik der Küstenlinie verändern, sowie die Schädigung von Korallenriffen und Seegräsern. "Die Überwachung der erosiven Prozesse an den Stränden der karibischen Nationen sind von entscheidender Bedeutung für den Schutz der Küstenzone und die weitere Entwicklung eines nachhaltigen Tourismus, der die Haupteinnahmequellen in der Region darstellt und der Wirtschaftszweig mit der höchsten Wachstumsrate ist." erklärte José Luis Juanes Martí, Geowissenschaftler am Institut für Meereswissenschaften, gegenüber der staatlichen Zeitung Granma. Nach Untersuchungen des Gesamtprojektes "Coastal Hazards and Vulnerability" ist die Erosion an den kubanischen Stränden weit verbreitet. Von den 257 Stränden, die bis Ende 2017 im ganzen Land technisch bewertet wurden, sind 86% betroffen. Doch auf der größten Antilleninsel ist man sich des Problems nicht erst seit des UN-Projekts bewusst. "Im speziellen Fall Kubas", betonte der Wissenschaftler, "ist Varadero seit den 1970er Jahren ein Forschungszentrum zum Thema Erosion." Die Forschungsergebnisse aus Varadero führten zwischen 1986 und 1992 zur Planung und Durchführung der ersten künstlichen Sandablagerungen, die 1998 ihren Höhepunkt fanden, als in nur neun Wochen mehr als eine Million Kubikmeter Sand auf etwa 11 Kilometern Küstenlinie aufgeschüttet wurden. Zudem fanden die wissenschaftlichen Erkenntnisse Einzug in die kubanische Gesetzgebung. "Im Jahre 2002 wurde mit Dekret 212 die Gewinnung von Kies und Sand an den Stränden und in den Gebieten der kubanischen Inselsysteme verboten. Zudem wurde erstmalig eine Begrenzungslinie für den Bau neuer Gebäude festgelegt, die den Schutz der ersten Düne unabhängig von ihrer Breite und Höhe gewährleistet", erklärte Luis Juanes. Mit den künstlichen Sandaufschüttungen konnte die berühmten Sandstrände Varaderos erhalten werden, so der Wissenschaftler. "Das ist die empfohlene und vorteilhafteste Technik, um den Auswirkungen der Erosion entgegenzuwirken und die natürlichen Bedingungen des Strandes zu erhalten." Bis heute wurden dazu über 3,3 Millionen Kubikmetern künstlich aufgeschüttet. Quelle: Granma (http://t1p.de/z27c)
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Text: Leon Latozke
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