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Kuba hofft, dass die hohe Impfrate auf der Insel das Gesundheitssystem vor Omikron schützen und der Anstieg der Fälle nicht von einem entsprechenden Anstieg der Krankenhausaufenthalte und Todesfälle begleitet wird. Ist diese Hoffnung berechtigt?
Ist auch in Kuba Omikron mittlerweile vorherschend? (Bildquelle: Prensa Latina © Na)
Kuba begegnet der jüngsten, von Omikron ausgelösten Welle der COVID-19-Pandemie mit einer der höchsten Impfraten der Welt und einem Gesundheitssystem, das durch die Delta-Variante des Virus an den Rand des Zusammenbruchs gebracht wurde.
Die täglichen Fallzahlen sind die höchsten seit drei Monaten, und in den letzten 24 Stunden wurden fast 2.800 neue Infektionen festgestellt, wie die Behörden am Mittwoch mitteilten. Amilcar Perez-Riverol, ein kubanischer Molekularbiologe, der jetzt an der Staatlichen Universität von Sao Paulo in Brasilien arbeitet, sagte gegenüber der spanischen Nachrichtenagentur EFE, er erwarte, dass Kubas Erfahrungen mit Omikron denen Dänemarks ähneln werden, wo der Anstieg der Fälle nicht von einem entsprechenden Anstieg der Krankenhausaufenthalte und Todesfälle begleitet wurde. Laut Maria Guadalupe Guzman, Leiterin der Abteilung für Forschung und Diagnostik am Pedro-Kouri-Institut für Tropenmedizin in Kuba, ist Omikron bereits die vorherrschende COVID-19-Variante auf der Insel. Kuba, so Guzman gegenüber EFE, ist dank dank einer hohen Impfrate und einer Impfkampagne, die sich an alle Menschen ab 2 Jahren richtet und mittlerweile Aiffrischungsimpfungungen forciert, "besser als viele andere Länder auf die derzeitige Welle vorbereitet". Im letzten Sommer hatte Kuba mit durchschnittlich mehr als 9.000 neuen Fällen pro Tag und fast 100 Todesfällen alle 24 Stunden zu kämpfen. Die Karibiknation mit 11,2 Millionen Einwohnern wies mit 1.316 Fällen pro 100.000 Einwohner die höchste Infektionshäufigkeit in ganz Amerika auf. Die durch die Delta-Variante verursachte Welle drohte die kubanischen Krankenhäuser zu überfordern, da es an Sauerstoff und medizinischem Grundbedarf mangelte, was durch das US-Wirtschaftsembargo gegen die kommunistische Insel noch verschärft wurde. So sehr die Kubaner auch unter der Delta-Welle litten, Perez-Riverol wies auf einen möglichen Lichtblick in Form einer mittelfristigen Immunität für die große Zahl von Menschen hin, die sich vom Coronavirus erholt haben. Da Omikron offenbar weniger schwere Erkrankungen verursacht als Delta und rund 87 Prozent der Kubaner mindestens eine Impfdosis erhalten haben, könnte diese jüngste Welle nicht dieselben verheerenden Auswirkungen haben, so der Wissenschaftler. Mit Blick auf die Schattenseite der Entwicklung verweist Perez-Riverol auf Kubas Mangel an FFP2- und N95-Masken - die als wirksamster Schutz vor Infektionen gelten - und auf die katastrophale wirtschaftliche Situation auf der Insel, die die Möglichkeit ausschließt, erneut zu Schließungen zurückzukehren oder die im November erfolgte Wiedereröffnung für internationale Touristen rückgängig zu machen. Und obwohl die kubanische Regierung Erfolge an der Impfstofffront verkündet, mahnt sie zur Vorsicht. "Mit der Omikron-Variante können wir nicht sorglos umgehen", sagte Premierminister Manuel Marrero kürzlich bei einem Treffen mit Beamten des öffentlichen Gesundheitswesens.
Quelle: EFE (https://t1p.de/h3n1j)
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Text: Leon Latozke
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